Eine „gewisse Erwartungshaltung“ wurde enttäuscht

Es gibt noch viele Fragen, auch bei Dienstfahrzeugen, über die zu entscheiden ist; auch darüber, wo das Tanken durch Stromaufladen möglich ist. Hierzu gibt es Initiativen. Hier will ich die Initiative des Bundesverkehrsministers nennen, der bis 2017 an eigentlich allen Tank- und Raststätten in unserem Autobahnnetz Ladestationen anbieten will. Das ist dann genau das, was auch ein gewisses Sicherheitsgefühl mit sich bringt. Im Übrigen tut man gut daran, sich mit seinem Smartphone über Lademöglichkeiten zu informieren. Wahrscheinlich wird es nicht mehr dazu kommen, dass es für den altmodischen Kunden eine Landkarte mit entsprechenden Hinweisen geben wird, die irgendwo ausliegt. Aber ich glaube, jeder, der Interesse hat, wird sich mit dem Smartphone über die nächste Tankmöglichkeit informieren können.

Ein Dankeschön möchte ich dafür sagen, dass die deutsche Automobilindustrie inzwischen viele Serienmodelle – vom Plug-in-Hybrid bis hin zum Elektroauto – auf den Markt gebracht hat. Bei mir steht 17; Herr Kagermann sprach soeben von 19 Modellen. Das wandelt sich wahrscheinlich von Tag zu Tag; der Unterschied ist ja nicht so dramatisch. Auf jeden Fall hat das Ganze – anders als noch vor fünf Jahren, als wir darüber sprachen, dass alles noch in Planung ist – jetzt Gestalt angenommen. Bei der letzten Internationalen Automobilausstellung war das schon zu sehen; und dieser Prozess setzt sich fort. Das Interessante ist, dass wir das eine geschafft haben: Leitanbieter sind wir schon, was natürlich für unsere Weltmarktposition sehr, sehr wichtig ist.

Das Zweite, das wir uns vorgenommen hatten, Leitmarkt zu werden, haben wir noch nicht geschafft. Daran müssen wir weiter arbeiten.

Dann kommt der dritte Teil des Ganzen, nämlich die Frage nach der Batterie. Die Diskussion, die wir vorhin über die Entwicklung der Batterieproduktion geführt haben, war für mich sehr interessant, schließlich ist diese Frage von erheblicher Bedeutung. Es geht hierbei im Kern auf der einen Seite um eine Produktion von Zellen und auf der anderen Seite um die Frage, wie man daraus Batterien macht. Der Supergedanke ist natürlich die Beherrschung des gesamten Vorgangs der integrierten Zell- und Batterieproduktion. Hierbei müssen wir aber nüchtern feststellen, dass es im Bereich der Zellproduktion zwar erhebliche Versuche gab, aber – Stichwort Kamenz – die internationale Wettbewerbssituation dazu geführt hat, dass wir an dieser Stelle im Augenblick nicht führend sind.

Ich habe heute gelernt, dass es ein massives Überangebot gibt, dass damit natürlich auch ein erheblicher Preisdruck vorhanden ist und somit an der Wertschöpfung im Augenblick nicht allzu viel Geld zu verdienen ist. Was mich aber an der Diskussion erfreut hat, war, dass doch eine ganz klare Aussage dazu getroffen wird, dass man diesen im Kern aus der Elektrochemie herrührenden Prozess doch von Beginn an verstehen muss, dass daran – angefangen bei BASF, Bosch, Varta und anderen Anbietern – ein großes Interesse besteht und auch die Automobilhersteller um die wesentliche Bedeutung der Batterie im zukünftigen Elektroauto wissen.

Wir müssen hierbei darauf achten – auch dafür ist die Nationale Plattform wieder gut –, dass wir die Weichenstellungen richtig vornehmen und entscheiden, welche Marktmöglichkeiten wir nutzen, wenn die nächste Generation der Zellfertigung ansteht. Ich glaube, es ist insgesamt recht wichtig, dass Automobilbauer und diejenigen, die sozusagen die Elektrochemie von Beginn an verstehen, eine Nationale Plattform haben, um hierüber eine klare Meinungsbildung möglich zu machen.

Folgt: Merkel-Rede im Rahmen der Nationalen Konferenz der Bundesregierung zur Elektromobilität/Teil 4