Warum reden so viele die Energiewende schlecht?

Günther Bachmann im manager magazin: „Vintage-Klassiker Arbeitsplätze versus Umwelt“

„Es hat sich eingebürgert, die Energiewende schlechtzureden“, stellt Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung, in einem Gastbeitrag für das manager magazin fest. Und zwar gleich aus welchem Anlass: „Die Energiewende wird von ihren Kritikern als Milliardengrab dargestellt.“ Er konstatiert damit „ein Schlechtrede-Muster. Es begleitet die Energiewende seit Beginn“. Weil die „die öffentliche Wahrnehmung so kurzatmig wie nur möglich“ funktioniere, werde immer wieder der „Vintage-Klassiker Arbeitsplätze versus Umwelt“ aufgeführt.

Die Energiewende sei ein langfristiges Projekt über Jahrzehnte mit vielen Akteuren. Dazu gehöre „das Nachsteuern und das Management von Zielkonflikten“. Die Regierungsbeschlüsse zur Kohle seien „so ein Nachsteuern“. Bachmann nennt es kurzsichtig, der Regierung vorzuwerfen, sie belaste die Bürger mit zusätzlichen Milliarden. Denn in  Wahrheit lande es in jedem Fall bei den Stromkunden. Er diagnostiziert „ein Schlechtrede-Muster. Es begleitet die Energiewende seit Beginn, nur mit unterschiedlichen Begründungen, aber immer ohne auch nur zu erwähnen, dass eine Marktwirtschaft aus Kosten Nutzen machen kann“.

Bachmann fordert „ein Gemeinschaftswerk Energiewende“ –  es wäre „gerechter und transparenter“, wenn sie über Steuern finanziert würde, . Zudem könnte sich „die Politik vom Klientelismus befreien“. Und schließlich: „Schlechtreden und Gesundbeten würden ersetzt durch eine Haltung, die neugierig und (!) kritisch auf die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten schaut, eine nachfossile Kultur aufzubauen.“

Der Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung hat sich erst kürzlich im Rahmen einer Anhörung des Bundestages gemeinsam mit Klaus Töpfer und Ernst Ulrich von Weizsäcker für die Aufnahme der Nachhaltigkeit ins Grundgesetz ausgesprochen (Solarify berichtete). Töpfer und Bachmann hatten schon vorher vorgeschlagen, die bisher angefallenen Förderkosten aus dem EEG herauszunehmen, um nicht die komplette Energiewende über die Strompreise zu finanzieren. Für solch eine öffentliche Finanzierung spreche vor allem, dass die Neuausrichtung des Energieversorgungssystems ein strategisches gesamtgesellschaftliches Zukunftsprojekt darstelle (siehe: solarify.eu/energiewende-auf-breitere-finanzierungsbasis-stellen).

->Quelle und ganzen Artikel lesen: manager-magazin.de

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