Drei Prozent mehr pro Jahr für Forschung

Stärkung des Austauschs der Wissenschaft mit Wirtschaft und Gesellschaft

Zwischenbemerkung der Bundesregierung: „Ein forschungspolitisches Ziel des Pakts für Forschung und Innovation ist es, nachhaltige Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu etablieren und dadurch einen Beitrag zur beschleunigten Umsetzung von Ergebnissen der Grundlagenforschung in innovative Produkte, Wertschöpfungsketten und hochwertige, zukunftssichere Arbeitsplätze zu leisten. Hierzu erwarten Bund und Länder, dass die Wissenschaftsorganisationen missionsorientiert unterschiedlich akzentuierte, sowohl kurz- als auch mittel- und langfristig angelegte Forschungskooperationen mit der Wirtschaft eingehen. Dabei ist die Art der Kooperation sehr vielfältig. Ergebnisse dieser Kooperationen manifestieren sich zum Beispiel in Patenten und Schutzrechtsvereinbarungen bzw. Lizenzen, aber auch in Ausgründungen. Ein Indikator für die Intensität der Kooperation mit der Wirtschaft ist auch die jeweilige Entwicklung der Drittmittel aus der Wirtschaft. Diese Angaben sind Gegenstand der Monitoring-Berichterstattung und werden in den jährlich veröffentlichten Monitoring-Berichten dargelegt.“

Verbesserung der Gleichstellung von Frauen und Männern – Frauenanteil in Führungspositionen

Alle Forschungsorganisationen hätten spezifischen Zielquoten in Anlehnung an das so genannte Kaskadenmodell der DFG eingeführt und berichten seit 2013 über die Fortschritte in ihren jährlichen Monitoring des PFI. Diese Berichterstattung zeige, dass die Forschungsorganisationen ihre Maßnahmen zur Förderung der Karrieren von Wissenschaftlerinnen und zur Erhöhung der Frauenanteile in Führungspositionen erneut fortgeführt und ausgebaut und Erfolge erzielt hätten: „So stiegen die Frauenanteile bei den C4/W3 äquivalenten Positionen zwischen 2002 und 2014 merklich an (FhG: von 1 Prozent auf 4,5 Prozent, HGF von 3 Prozent auf 14,5 Prozent, MPG von 6 Prozent auf 11,0 Prozent, WGL von 6 Prozent auf 14,2 Prozent) (siehe Monitoring-Bericht 2015, S. 108). Sie erreichen damit kontinuierliche Steigerungen. Der Frauenanteil ist jedoch gerade in den Führungsebenen noch weit von einer angemessenen Repräsentanz entfernt. Die selbstgesetzten Zielquoten für das Jahr 2017 sind aus Sicht der Bundesregierung erreichbar. Im Anschluss erwarten Bund und Länder die Formulierung neuer ambitionierter Ziele.“

Der PFI – Im Juni 2005 haben Bund, Länder, die Deutsche Forschungsgemeinschaft e. V. (DFG) und die vier großen außeruniversitären Wissenschaftsorganisationen (Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e. V., Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e. V., Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V.) den Pakt für Forschung und Innovation (PFI) ins Leben gerufen. Im Hinblick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Deutschland umschreibt der PFI forschungspolitische Zielsetzungen. Sein Fokus liegt dabei auf der Dynamik und Vernetzung des Wissenschaftssystems, der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Beschäftigungssituation in Wissenschaft und Forschung. Die im PFI angedeuteten Zielstellungen werden in jährlichen Monitoring-Berichten evaluiert. Im Dezember 2014 haben sich Bund und Länder zum dritten Mal auf eine Fortschreibung des PFI für den Zeitraum von 2016 bis 2020 geeinigt. In dieser Phase sollen die Wissenschaftsorganisationen einen jährlichen Aufwuchs ihrer Grundfinanzierung von 3 Prozent erhalten. Das entspricht insgesamt einer Summe von 3,9 Mrd. Euro. Getragen wird der Aufwuchs vom Bund (Vorbemerkung der Fragesteller nach bmbf.de).

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