Ökumenischer Pilgerweg zur Weltklimakonferenz startet

Christen zum Einsatz gegen Klimawandel aufgefordert

Mit einem Festakt, Symposien, Workshops und einem ökumenischen Gottesdienst hat am 13.09.2015 in Flensburg die Aktion „Geht doch! Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit“ ihren bundesweiten Auftakt genommen. Auf zwölf Etappen und rund 1.500 Kilometern Wegstrecke werden die Pilger von Flensburg über Bremen, Osnabrück, das Ruhrgebiet und Bonn bis nach Paris wandern, wo sich vom 30. November bis 11. Dezember die Staats- und Regierungschefs zur Weltklimakonferenz treffen.

Der evangelische Friedensbeauftragte Renke Brahms begrüßte den Start des ökumenischen Pilgerwegs zur Weltklimakonferenz in Paris und fordert besonders Christen zum Einsatz gegen den Klimawandel auf. Die Fragen nach einer Klimagerechtigkeit seien von großer globaler Bedeutung, sagte Brahms am 11.09.2015 vor dem Start. „Es sind die Christen aller Konfessionen, die ihre Stimme erheben müssen“, bekräftigte der Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und leitende Bremer Theologe.

Vor dem Hintergrund des biblischen Auftrags zur Bewahrung der Schöpfung sollten sie sich einsetzen, „damit die Welt gezwungen ist, das Wort des Friedens und der Gerechtigkeit zu hören“, ergänzte Brahms. Die Auswirkungen des Klimawandels seien vielfach Ursachen von Kriegen und Konflikten, das spürten auch die westlichen Industrienationen. Gerechtigkeit und Frieden könnten daher nur gemeinsam gesehen werden.

Der Pilgerweg führt auch durch Bremen und Niedersachsen. In Niedersachsen werden die Pilger am 27.09.2015 in der Buxtehuder St.-Petri-Kirche vom Stader evangelischen Landessuperintendenten Hans Christian Brandy begrüßt. Unter dem Motto „Geht doch!“ fordern die Pilger mehr Klimagerechtigkeit und Solidarität mit armen Menschen in Entwicklungsländern. Am 27. November wird die Pilgergruppe in Paris erwartet, wo vom 30.11. bis 11.12.2015 der Klimagipfel tagt.

Bereits im Juli sind Pilger aus Skandinavien am Nordkap gestartet. Sie werden an diesem Sonnabend in Flensburg von Bürgermeister Henning Brüggemann und Pröpstin Carmen Rahlf begrüßt. Zur ersten Pilgergruppe, die sich dann am Sonntag Richtung Süden nach Oeversee aufmacht, gehören Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne), der evangelische Bischof Gothart Magaard, Katrin Kortmann vom Zentralkomitee der Deutschen Katholiken und Islamvertreter Sedat Simsek.

Katholische Kirche ebenfalls

Die Schirmherrschaft für den ökumenischen Pilgerweg haben katholischerseits Erzbischof Ludwig Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, Karin Kortmann vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sowie Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen übernommen. „Der ökumenische Pilgerweg bringt zusammen, was zusammengehört: Klimaschutz und globale Gerechtigkeit. Unser Glaube ermutigt uns, dass wir uns beherzt für beides einsetzen“, sagte Bischof Bedford-Strohm. Das gemeinsame Pilgern sei eine Chance, spirituelle Besinnung mit politischem Engagement zu verbinden.

Auf Zusammenhang von Klimaschutz und Gerechtigkeit hinweisen

„Auf dem Weg zur UN-Klimakonferenz in Paris wollen wir als Christinnen und Christen auf den Zusammenhang von Klimaschutz und globaler Gerechtigkeit hinweisen. Von den Entscheidungen in Paris hängt das Überleben von Millionen Menschen ab“, erklärte Karin Kortmann. Es sei sehr eindrucksvoll, in Gemeinschaft mit ganz unterschiedlichen Menschen für ein und dasselbe Ziel unterwegs zu sein. „Wir laden weit über den konfessionellen Bereich alle ein, ein Stück des Weges mit uns zu gehen.“

Erzbischof Schick betonte zum Auftakt des Pilgerweges: „Der Klimawandel ist kein Schreckgespenst mehr, sondern Wirklichkeit. Wir müssen alles tun, um ihn zu begrenzen und seine Folgen möglichst gering zu halten.“ Der Klimawandel sei nicht nur eine Bedrohung für künftige Generationen, „er ist auch jetzt schon bei vielen Partnern in der Weltkirche Realität. Wenn die Wasserversorgung sichtbar knapp wird und extreme Unwetter spürbar zunehmen, dann fordern unsere Partner weltweit zu Recht, dass wir zur Lösung beitragen, statt Teil des Problems zu bleiben.“

Mehr als 300 Dauer-Pilger auf dem Weg nach Paris

Am 29. November werden die Pilger gemeinsam mit Vertretern verschiedener Religionen In Paris eine Resolution übergeben. Bis heute haben sich mehr als 300 Langzeit-Pilger angemeldet. Dazu kommen zahlreiche Tagespilger, die sich regional dem Pilgerzug anschließen werden.

->Quellen: