Was kostet die Energiewende?

Kosten der Transformation

Die Kosten für die Transformation des Energiesystems werden für unterschiedliche Szenarien der Preisentwicklung für fossile Energieträger und der Kosten, die auf CO2-Emissionen erhoben werden, untersucht. „Bleiben die Preise für fossile Energieträger bis 2050 gleich und die Kosten für CO2-Emissionen langfristig niedrig“, so Hans-Martin Henning, „dann liegen die kumulativen Gesamtkosten für das kostengünstigste Szenario um rund 1100 Mrd. €, d. h. 25 %, höher als im Fall eines Weiterbetriebs des heutigen Energiesystems in unver­ändertem Zustand. Geht man allerdings von einer Erhöhung der Preise für fossile Energieträger um jährlich 3 % aus, dann bleiben die kumulativen Gesamtkosten für eine Transformation des Energiesystems praktisch gleich wie die Kosten für einen Weiterbetrieb des heutigen Systems, und das bei gleichzeitiger Reduktion energiebedingter CO2-Emissionen um 85 %.“

Die neuen Berechnungen bestätigen die Ergebnisse des 2013 durch das Fraunhofer ISE veröffentlichte erste Energiemodell  Deutschland 2050: Nach erfolgter und abgeschlossener Transformation sind die jährlichen Gesamtkosten eines Energiesystems mit um 80 bis 85 % abgesenkten CO2-Emissionen nicht höher als die vergleichbaren jährlichen Gesamtkosten unseres heutigen Energiesystems, die bei summarisch rund 250 Mrd. € für alle Endkunden liegen.

Zentrales Werkzeug für die Erstellung der Studien ist das Fraunhofer ISE Simulations- und Optimierungsmodell REMod?D (Regenerative Energien Modell – Deutschland). Um neben der Umweltverträglichkeit und Wirtschaft­lichkeit auch die Versorgungssicherheit zu betrachten, wird in diesem Modell eine zeitlich aufgelöste Simulation verwendet, innerhalb der zu jeder Stunde des Jahres alle Energiebedarfe sicher befriedigt wurden.

Ein Szenario mit 85 % Reduktion energiebedingter CO2-Emissionen wird mit dem heutigen Energieversorgungsystem, unverändert bis 2050 weitergeführt, als Referenzfall verglichen. Im Ergebnis nimmt das Primärenergieaufkommen für das 85-%-Szenario um 42 % gegenüber heute ab. Die kumulativen Kosten zum Betrieb und Erhalt des heutigen Energiesystems liegen um 27 % unter den vergleichbaren Kosten des 85-%-Szenarios, wenn keine Kosten auf CO2-Emissionen erhoben werden und Preise für fossile Energieträger nicht steigen. Steigen dagegen die auf CO2-Emissionen erhobenen Kosten auf 100 € pro Tonne im Jahr 2030 an und bleiben dann konstant auf diesem Wert und steigen zugleich die Preise für fossile Energieträger um 2% pro Jahr, so liegen die Kosten zum Betrieb und Erhalt des heutigen Energiesystems um 8 % über den vergleichbaren Kosten des 85-%-Szenarios.

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