WMO: 2015 knackte alle Hitzerekorde

UNO-Meteorologen mit klarer Botschaft

Jetzt ist es welt-amtlich: wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Montag in Genf mitteilte, lag die weltweite Durchschnittstemperatur 2015 erstmals ein Grad über dem vorindustriellen Wert. Für WMO-Generalsekretär Petteri Taalas, seit Juni 2015 im Amt, ist das „ein ernüchternder Moment in der Geschichte des Planeten“.

Umso wichtiger sei es, dass sich die Staaten im Dezember beim Pariser Gipfel COP21 geeinigt hätten, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad, möglicherweise gar 1,5 Grad zu begrenzen. Nur mit einem stark verminderten Treibhausgas-Ausstoß sei diese Grenze überhaupt noch einzuhalten, warnte Taalas. Zwischen 2011 und 2015 sei es so warm wie in keiner Fünfjahresphase zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen.

Mitte vergangener Woche hatten sowohl die New York Times (solarify.eu/2015-war-heissestes-jahr-seit-aufzeichnungsbeginn) als auch die US-Klimabehörde NOAA berichtet, das Jahr 2015 sei das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1880 gewesen. Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen lag demnach um 0,9 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts. Laut NOAA ist das bisherige Rekord-Jahr 2014 um 0,16 Grad Celsius übertroffen worden – ein Abstand so groß wie noch nie seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen.

NOAA: Die Abweichung des weltweiten Temperaturmittels gegenüber der vieljährigen Durchschnittstemperatur betrug +0,9 Grad. Der globale Temperaturrekord wurde noch niemals zuvor so deutlich gebrochen. So waren in 10 von 12 Monaten in 2015 Rekordwerte zu verzeichnen. Besonders warm war es in Zentralamerika und im nördlichen Südamerika, Europa, im östlichen und südlichen Afrika, im westlichen Asien und auch in weiten Gebieten Sibiriens seien Hitzerekorde aufgestellt worden. Ebenfalls erwähnenswert seien die letzten 18 Jahre gewesen, wovon 16 Jahre jeweils neue Rekordtemperaturen aufstellten. Die NOAA vermutet den Grund im El Niño-Phänomen, das weltweit für Wetterextreme sorge. Aber auch ohne den Effekt von El Niño wären laut eines NOAA-Vertreters neue Höchstwerte bei den Temperaturen erreicht worden. Auf earthvisioninstitute.org/extreme-ice-survey ein beeindruckender 7-Jahres-Zusammenschnitt des Mendenhall-Gletschers in Alaska.

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