Bergung der Fässer im AKW Brunsbüttel beginnt

Auf schnellen Abtransport in Endlager verlassen

Vattenfall erklärte: „Die Kavernen und die Fässer waren konzeptionell zunächst nicht für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen, sondern die Fässer sollten gemäß gesetzlicher Regelung nach Schacht Konrad als bundesweitem Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle gebracht werden. Ursprünglich sollte Schacht Konrad Mitte bis Ende der 90’er Jahre fertiggestellt werden. Wegen seiner Nichtverfügbarkeit wurden die Fässer in den Kavernen des Kraftwerks abgestellt. Zuletzt waren die Jahre 2014 bzw. 2019 als Fertigstellungstermine für Schacht Konrad genannt wurden, aktuell rechnet das Bundesumweltministerium mit einer Inbetriebnahme zwischen 2021 und 2025. Entsprechend der Kategorie kommen verschiedene Greifvorrichtungen zum Einsatz: Fässer ohne oder mit geringfügigen Auffälligkeiten werden am Deckel gehandhabt (Winkelringinnengreifer, siehe Bild). Fässer mit mittelschweren oder starken Auffälligkeiten werden über den Deckel-Boden-Greifer gehandhabt.

Langfristige Sicherungsmechanismen vernachlässigt

Wir haben soweit wie möglich den jahrzehntelangen Umgang mit schwach- bis mittelradioaktiven Abfällen in Schleswig-Holstein untersucht. Die Erwartung, dass es bald eine Endlager-Lösung für diese Abfälle geben würde, war offenbar ein Kernproblem: Aus dieser Erwartung heraus wurden langfristige Sicherungsmechanismen vernachlässigt. Das Ergebnis sehen wir jetzt in den Kavernen, sagte Habeck.

Erst Anfang 2012 war einer behördlich beauftragten TÜV-Mitarbeiterin ein stark verrostetes Atommüllfass aufgefallen. Seither sind umfangreiche Untersuchungen angestellt worden, um das zu erwartende Ausmaß der Schäden abzuschätzen und eine geeignete Bergung und Neukonditionierung der radioaktiven Abfälle zu konzipieren. Dazu gehörte auch die Beschaffung geeigneter Hebe- und Greifwerkzeuge, die zum Großteil von einer Spezialfirma eigens angefertigt werden mussten. Zu den Vorsichtsmaßnahmen bei den Arbeiten zählt zum Beispiel, dass jedes Fass fernbedient geborgen wird, und zwar unter einer speziell angefertigten Einhausung: Aluminiumgerüst, ausgekleidet mit Folie, das den Arbeitsbereich seitlich und nach oben umschließt. Die Verkleidung steht unter Unterdruck, so dass in keinem Fall Radioaktivität austreten kann. So wird der Strahlenschutz gewährleistet.

Habeck: Strahlenschutz hat bei den Arbeiten Priorität

Wir können keine Garantie dafür abgeben, dass das Konzept reibungslos umgesetzt werden kann. Es kann immer wieder Nachsteuerungsbedarf geben. Wir wollen die Kavernen zwar so zügig wie möglich räumen, Strahlenschutz hat aber immer Priorität, erklärte Energiewendeminister Robert Habeck in Kiel. Es werden wohl drei Jahre vergehen, bis die sechs Kavernen vollständig geräumt, gereinigt und wieder verschlossen sein werden, sagte Jan Backmann, Leiter der Abteilung Atomaufsicht, ergänzend. Wir werden die geplanten Arbeitsabläufe begleiten, überwachen und nötigenfalls optimieren, je nachdem, wie die Bergung verläuft.

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