Stromexporte und Billigsprit lassen CO2-Ausstoß 2015 auf 908 Mio. t steigen

IEA sieht weltweite Emissionen sinken: „Treibhausgasemissionen vom Wirtschaftswachstum entkoppelt“

Die gute Nachricht: Am 16.03.2016 teilte die International Energy Agency (IEA) mit, dass 2015 der globale Ausstoß von energiebedingtem CO2 zum zweiten Mal in Folge nicht gestiegen sei. Nach den vorläufigen IEA-Zahlen wurden im vergangenen Jahr 32,1 Milliarden Tonnen emittiert – 2014 waren es 32,3 Mrd. t, und 2013 lag der globale CO2-Ausstoß auf gleichem Niveau. „Die neuen Zahlen bestätigen die guten, wenn auch überraschenden Nachrichten vom vergangenen Jahr: Seit zwei Jahren haben sich die Treibhausgasemissionen vom Wirtschaftswachstum entkoppelt“, kommentierte IEA-Chef Fatih Birol.

Das heißt: Während das reale Bruttoinlandsprodukt der Welt kräftig zugenommen hat, sind die CO2-Emissionen seit 2013 gleich geblieben. CO2 ist das wichtigste Treibhausgas, und der wichtigste Verursacher ist die Produktion von Elektrizität. „Wachstum und Zerstörung der Umwelt gehen demnach nicht mehr Hand in Hand. Nach den ehrgeizigen Klimazielen, die im Dezember in Paris bei der COP21 vereinbart worden waren, ist das innerhalb kurzer Zeit ein weiterer Erfolg im Kampf gegen die globale Erwärmung. Wachstum ist möglich ohne das Verbrennen zusätzlicher Kohlenwasserstoffe.“, so Dieter Wermuth ZEIT-Blog.

NOAA: CO2-Anstieg noch nie so hoch wie 2015

Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist seit Beginn der Messungen vor 56 Jahren noch nie so schnell angestiegen wie vergangenes Jahr. Der Grund für die starke Zunahme ist unter anderem das Klimaphänomen El Niño – sagt die National Ocean and Atmosphere Administration (NOAA – der Wetterdienst der USA).

2015 habe sich die CO2-Menge um drei pro Million Luftteilchen erhöht. Von Februar 2015 zu Februar 2016 sei der Anstieg gar noch stärker ausgefallen. Mittlerweile kämen auf eine Million Luftteilchen 402.59 ppm – in der vorindustriellen Zeit, etwa um 1800, lag der Wert gemittelt bei 280 ppm. Seitdem ist der CO2-Gehalt der Luft  um mehr als 40 Prozent gestiegen – ohne Zweifel menschengemacht.

Auf dem Mauna Loa in Hawaii sei seit Messbeginn nie ein so starker CO2-Anstieg in der Atmosphäre verzeichnet worden, wie im März 2016, schreibt die NOAA in ihrer Mitteilung. 2015 sei bereits das vierte darauffolgende Jahr, in dem die Konzentration um mehr als 2 ppm angestiegen sei. Die NOAA findet das bedenklich, denn der Anstieg sei größer als vor hunderten und tausenden von Jahren. Die nicht zu Superlativen neigende Behörde bezeichnete ihn im Vergleich zu natürlichen Prozessen „explosionsartig“.

Folgt: El Niño verantwortlich