Einig über anthropogenen Klimawandel

Klimawandel: „97-Prozent-Einhelligkeit“ (erneut) bestätigt – alter Streit beendet?

Eine soeben in den Environmental Research Letters veröffentlichte Masterstudie belegt erneut, dass – im Gegensatz zu einer Handvoll Unbelehrbarer – die Übereinstimmung der einschlägigen Wissenschaftler darüber, dass der Klimawandel anthropogen ist, bei annähernd 100 Prozent liegt. Und sie zeigt: Je kompetenter die befragten Wissenschaftler sind, desto größer ist die Einigkeit.

„Consensus on consensus“ – „Konsens über den Konsens“ lautet die Überschrift, und die Autorenliste liest sich wie das Who-is-Who der einschlägigen Forschung. Der australische Physiker John Cook von der  University of Queensland in Brisbane hatte vor drei Jahren gemeinsam mit anderen festgestellt, dass 97 Prozent der Klimaliteratur darin übereinstimmen, dass die globale Erwärmung anthropogene Ursachen hat.

Sechzehn weitere renommierte Forscher, darunter der Psychologe Stephan Lewandowsky und die Wissenschaftshistorikerin Naomi Oreskes von der Harvard University, deren Untersuchung aus dem Jahr 2004 zu den Klassikern der einschlägigen Literatur gehört, haben (teils seit Jahren) Tausende von Studien Revue passieren lassen.

Im Dezember 2004 war in der Fachzeitschrift Science ein relativ knapp gehaltener Aufsatz mit dem Titel „Jenseits des Elfenbeinturms – Der wissenschaftliche Konsens zum Klimawandel“. Autorin war Naomi Oreskes, Geologin und Professorin für Wissenschaftsgeschichte an der University of California in San Diego. Sie präsentierte in dem Text eine Auswertung von zehn Jahren Fachliteratur zur Klimaforschung mit dem Ergebnis: Es gibt einen weit reichenden Konsens, dass der Mensch seit einigen Jahrzehnten das Weltklima verändert. Für ihre Untersuchung hatte Oreskes die Zusammenfassungen („Abstracts“) von wissenschaftlichen Studien ausgewertet, die zwischen 1993 und 2003 erschienen waren. Oreskes wurde ebenfalls durch ihr gemeinsam mit Erik M. Conway vom California Institute of Technology verfasstes Buch „Merchants of Doubt“ („Handler des Zweifels“, siehe solarify.eu/die-machiavellis-der-wissenschaft) über Korruption in der Wissenschaft bekannt.

Streit beendet?

Die Studie der 16 könnte den von dem niederländischen Umweltökonomen Richard Tol angezettelten Streit beenden helfen, der unter anderem auch in den Environmental Research Letters selbst seinen Niederschlag gefunden hatte. Der Holländer hatte Cooks Ergebnisse angezweifelt und ihn in seinem Blog scharf angegriffen. Doch die von Tol in Anspruch genommenen Autoren hatten sich öffentlich gegen sein wissenschaftlich anzweifelbares Vorgehen gewandt.

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