Lausitz-Kohle-Deal bringt COP21 in Gefahr

Worten Taten folgen lassen!

Fünf Monate nach dem Abkommen von Paris ist es jetzt Zeit für Europa, Worten Taten folgen zu lassen. Deutschland, die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt, ist bereits dabei, mit dem ehrgeizigsten Plan der Welt namens „Energiewende“ fossile Brennstoffe auslaufen zu lassen, parallel zum gleichzeitigen Atomausstieg. Schweden, ein kleines Land in Bezug auf den Anteil an den weltweiten Kohlendioxid-Emissionen (0,2 Prozent), ist nach jüngsten Umfragen das Land in der Welt mit den besten Voraussetzungen, um eine nachhaltige Zukunft durch die erfolgreiche Unterstützung der globalen UN-Nachhaltigkeitsziele und des Klimaschutzabkommen von Paris einzuleiten.

Trotzdem laufen Klima- und Energiepolitik in beiden Ländern Gefahr zu scheitern. Das Management der schwedischen Kohle in Deutschland ist ein aktuelles Beispiel. Schwedens Vattenfall ist einer der größten europäischen Kohle-Player, verursacht 6,6 Prozent der jährlichen Kohlendioxid-Emissionen in der EU. Wenn Vattenfalls deutsche Beteiligung an den tschechischen EPH-Konzern verkauft wird, bedeutet das für die schädliche und ineffiziente Braunkohle eine Expansion in Deutschland .

Unethischer Versuch einer Sofort-Lösung

Dieser Verkauf ist daher als unethischer Versuch einer Sofort-Lösung zu sehen, der in Konflikt gerät, sowohl mit dem Pariser Abkommen, als auch dem Plan der Bundesregierung ihr Klimaschutzziel durch das Auslaufen zu erreichen, und mit Schwedens Ziel, die Emissionen bis 2045 entscheidend zu reduzieren.

Die Entscheidung kann globale Folgen haben. Australien, im Rückstand mit seinen Klimazielen und zweitgrößter Kohle-Exporteur der Welt, ist eines der Länder, die Schwedens Entscheidung genau registrieren. Im Moment sind nämlich Entscheidungen über die Zukunft der eigenen umstrittenen Kohleprojekte, wie die Kohlemine in Carmichael, Queensland, in der Schwebe. Immer mehr deutet daraufhin, dass Erneuerbare Energien bessere Lösungen für die Energieprobleme versprechen als schmutzige Kohle; die asiatischen Länder, die derzeit auch australische Kohle kaufen, sind sehr aufmerksam.

Entscheidend ist, welche Signale Schweden und Deutschland an Regierungen und Investoren auf der ganzen Welt senden. Hat die Kohle eine Zukunft oder nicht? Statt ihre Braunkohle-Investitionen in Deutschland zu verkaufen, sollten Schweden und Deutschland aus sozialer und wirtschaftlicher Verantwortung voll den Ausstieg aus der Kohle beginnen.

Folgt: Vorschlag: Gespräch Löfven-Merkel