G20 noch nicht auf Dekarbonisierungs-Weg

Einige Hauptaussagen der Studie:

Bei der Investitionsattraktivität in Erneuerbare Energien rangieren China, Indien, Frankreich, Deutschland, die USA und Großbritannien an der Spitze der G20. Russland, Saudi-Arabien und die Türkei bilden das Schlusslicht. „Die künftige Entwicklung Chinas und Indiens wird die größten Auswirkungen auf das Klima haben. Es ist ein sehr gutes Zeichen, dass sie hier an der Spitze liegen“, erklärt Burck. „Für Russland und Saudi Arabien brauchen wir eine Kooperations-Strategie für die notwendige Transformation, um gemeinsame Energie- und Klimasicherheit zu ermöglichen.“

  • Die große Anzahl geplanter Kohlekraftwerke in den G20-Staaten stellt laut der Studie ein Hauptproblem dar. Würden alle Planungen tatsächlich umgesetzt, liefe das nahezu auf eine Verdopplung des Kohleverbrauchs hinaus. Dies würde es nach Einschätzung der Experten praktisch unmöglich machen, die weltweite Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Das Paris-Abkommen gibt gar eine Begrenzung auf deutlich unter 2 Grad vor, mit dem Ziel, sogar nur 1,5 Grad zu erreichen.
  • Die in Paris zugesagten nationalen Klimaschutzziele der G20-Staaten sind noch bei weitem nicht ausreichend, um das Temperaturziel von „deutlich unter“ 2 Grad zu erreichen. „Die G20-Staaten müssen sich von ihrer Kohle-Abhängigkeit lösen. Das würde ihnen bedeutend mehr Spielraum zur Erhöhung ihrer Klimaziele geben und sie könnten tatsächlich auf einen Pfad zu einer Erwärmung unter 2 Grad einschlagen“, betont Niklas Höhne vom NewClimate Institute.
  • Die jährliche Menge der Primärenergie aus Erneuerbaren Energien ist in den G20-Staaten  seit 2008 um 18 Prozent gewachsen. Dies ist gut, allerdings nicht gut genug. Um das Temperaturziel des Pariser Abkommens zu erreichen, müssten die stark gestiegenen  jährlichen Investitionen in den regenerativen Sektor weiter wachsen und sich bis 2035 verdoppelt haben (bezogen auf die Investitionen 2000-2013).
  • Trotz wiederholter Ankündigungen der G20 seit 2009, Subventionen in fossile Energien abzuschaffen, bleiben diese hoch. In den Industrienationen übersteigen diese Subventionen ohne Ausnahme nach wie vor ihre bisherigen Zusagen für die internationale Klimafinanzierung.

„China, das Gastgeberland des bevorstehenden G20-Gipfels, hat mehrfach die Notwendigkeit des Klimaschutzes betont. Unsere Studie zeigt, dass China mehr tut als viele andere Staaten. China kann beim bevorstehenden Gipfel eine Führungsrolle in der Klimapolitik übernehmen und helfen, die Welt vor einem gefährlichen Klimawandel zu bewahren“, betont Peter Eigen, Co-Vorsitzender von Climate Transparency.

Über Climate Transparency: Climate Transparency ist ein internationales Konsortium. Sein Ziel ist es, die Klimapolitik weltweit durch mehr Transparenz voranzutreiben und ambitionierter zu machen. An dieser Studie waren unter anderem Experten des NewClimate Institute, von Germanwatch, der Humboldt-Viadrina Governance Platform und des britischen Overseas Development Institute beteiligt. Die Daten stammen unter anderem vom Globalen Klimaschutz-Index von Germanwatch sowie dem Climate Action Tracker von Climate Analytics, NewClimate Institute, Ecofys und dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung.

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