Spatenstich für HGÜ-Leitung nach Norwegen

„Meilenstein bei der Realisierung der Energiewende“

Die Verbindung von Schleswig-Holstein nach Norwegen besteht aus einem 516 Kilometer langen Seekabel, das in einer Meerestiefe von bis zu 410 Metern durch deutsche, dänische und norwegische Hoheitsgewässer verlegt wird. Dazu kommt im nördlichsten Bundesland zwischen Büsum (Kreis Dithmarschen) und Wilster ein 54 Kilometer langes, unterirdisches Landkabel und eine 53 Kilometer lange Freileitung über dem norwegischen Festland.

TenneT über NordLink: Der Energieaustausch über NordLink wird die Versorgungssicherheit sowohl für das deutsche als auch das norwegische Stromnetz erhöhen und den Austausch erneuerbarer Energien, insbesondere aus Wasserkraft und Wind, zwischen den beiden Ländern ermöglichen. Dies wird sich nicht nur positiv auf die Energiepreise auswirken, sondern auch die Integration des europäischen Strommarktes weiter vorantreiben. NordLink ist ein Meilenstein bei der Realisierung der Energiewende. Mit der Eingliederung des Projekts in das Bundesbedarfsplangesetz sind die Notwendigkeit und der dringende Bedarf zur Umsetzung des Projekts für den Energiemarkt gesetzlich verankert worden. Die Verleihung des Status als „Projekt von gemeinsamen Interesse“ durch die Europäische Union, gemäß der neuen Leitlinien für die transeuropäische Energie-Infrastruktur, unterstreicht die hohe volkswirtschaftliche und energiewirtschaftliche Bedeutung des Projekts auf europäischer Ebene. NordLink – das „grüne Kabel“ – schafft eine Verbindung zu den Kapazitäten der Wasserkraftwerke in Norwegen und wird Engpässen im deutschen Übertragungsnetz entgegenwirken. Dieser Interkonnektor vergrößert die Möglichkeiten zum Austausch erneuerbarer Energien und leistet einen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen und zum Erreichen der Klimaziele. NordLink hat eine Kapazität von 1.400 Megawatt (MW) und kann mehr als 3,6 Millionen deutsche Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen. Das entspricht in etwa der Einspeiseleistung von 466 Windkraftanlagen zu je 3 MW. Damit liegt die Kapazität des Interkonnektors etwas über der eines großen konventionellen Kraftwerks.

NordLink – das “grüne Kabel”
NordLink wird als Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ) zwischen Deutschland und Norwegen mit einer Trassenlänge von 623 km realisiert. Aufgrund der Streckenlänge wird zur Stromübertragung durch die beiden Kabel (Plus und Minuspol), die mit Konverterstationen an jedem Ende verbunden sind, Gleichstrom verwendet. Gleichstrom bietet sich vor allem bei langen Entfernungen und für große Übertragungsleistungen an. Die Konverterstationen werden in Wilster (Schleswig-Holstein) und Tonstad (Norwegen) errichtet. An diesen Standorten wird der Strom von Gleich- in Wechselstrom (bzw. umgekehrt, je nach Übertragungsrichtung) umgewandelt und in das deutsche bzw. norwegische Übertragungsnetz eingespeist, um Haushalte und Unternehmen mit Strom zu versorgen.

Ein erheblicher Teil der sozioökonomischen Vorteile von Nord-Link entsteht durch die Erträge aus dem Handel mit Übertragungskapazität über den Interkonnektor. Diese Erträge werden zur Finanzierung anderer Netzprojekte oder zur Senkung der Stromtarife verwendet. Deutsche Verbraucher können von niedrigeren Energiepreisen profitieren: Wenn die Preise in Deutschland höher als in Norwegen sind, weil Windkraftanlagen und Solarzellen nur wenig Strom produzieren, kann über NordLink Energie aus norwegischer Wasserkraft importiert werden.

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