BWE: Windgeneratoren sicher

Trotz jüngster Havarien: Deutsche Windkraftanlagen sicherste Bauwerke

bio-wind-im-bau-foto-gerhard-hofmann-agentur-zukunft-fuer-solarify-020160502Windkraftanlagen würden in Deutschland auf Basis der Richtlinie des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) typengeprüft und genehmigt. Diese Typenprüfung bilde die Basis für Baugenehmigungen. Während der Aufstellung finde eine Bauüberwachung statt. Mit Inbetriebnahme würden alle Komponenten, die den Betrieb und die Sicherheit beeinflussen könnten, abgenommen. Mit dieser Medienmitteilung wandte sich der Bundesverband Windenergie gegen Vermutungen, Windräder seien unsicher.

[note Drei Havarien von Windgeneratoren in drei Wochen

  • Südlich von Hamburg ist am 03.01.2016 auf der ehemaligen Deponie Neu Wulmstorf der Stadtwerke Hamburg ein rund 100 Meter hohes Windrad umgestürzt. Ein Fußgänger hatte den Vorfall beobachtet und die Feuerwehr gerufen.
  • Am 27.12.2016 war ein Windrad im Windpark Sitten bei Grimma in einer Höhe von rund 15 Metern wie ein Strohhalm abgeknickt. Nicht der Wind sondern ein technischer Defekt brachte das Windrad zum Einsturz: Ursache war ein defektes Rotorblatt, das eine Kettenreaktion ausgelöst hatte.  Durch eine Unwucht hatte sich die Anlage zwischen Grimma und Döbeln am Dienstagnachmittag selbst zu Fall gebracht.
  • Mitte Dezember war eine Anlage bei Grischow in Mecklenburg-Vorpommern umgestürzt. Dort war vermutlich ein defektes Bauteil Ursache für den Umsturz. (nach Leipziger Volkszeitung und n-tv).]

Kain Wunder, dass sich der BWE zu einer Ehrenerklärung für Windräder veranlasst sah: „Alle zwei bis vier Jahre findet in der Betriebsphase die Wiederkehrende Prüfung statt, in diesem Rahmen wird der Anlagenzustand im Hinblick auf Sicherheit und ordnungsgemäße Wartung untersucht. Die hohen Standards bei der Anlagenherstellung und immer weiter professionalisierte Service- und Wartung stellen heute sicher, dass Windkraftanlagen eine technische Verfügbarkeit von etwa 98 % erreichen.“

26.560 Windkraftanlagen in Deutschland – wenige Totalverluste

Inzwischen produzieren laut  BWE 26.560 Windkraftanlagen grünen Strom – 2015 insgesamt 85,4 Milliarden Kilowattstunden. Jährlich würden in Deutschland sehr wenige Fälle registriert, in denen es zu Schadensereignissen kommt, die mehr oder weniger mit einem Totalverlust der Anlage verbunden sind. Die Auswertung dieser Ereignisse trage dazu bei, Anlagensicherheit weiter zu verbessern. Egal ob es sich um einen Brand, ein Problem mit dem Rotorblatt oder der gesamten Anlage handle: Gutachter untersuchen im Auftrag der Betreiber und von Versicherungen jeden einzelnen Fall. Als ursächlich erkannte Bauteile würden in nachfolgenden Wartungen in sämtlichen baugleichen Anlagen überprüft.

Auch die niedrigen Versicherungsprämien für Haftpflicht (rund 60 Euro im Jahr) und die Tatsache, dass die Versicherung für Maschinenbruch- und Ertragsausfallversicherung in der Regel in die Service- bzw. Wartungsverträge einkalkuliert seien, weisen laut BWE darauf hin, dass die Schadenquoten absolut gering sind. Etablierte Abstände zu Wohnbebauungen und Straßen gewährleisteten größtmöglichen Schutz.

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