Klimaveränderung – Garaus für Dinosaurier

Kälte und Dunkelheit löschten Urwelt-Echsen aus

Vor 66 Millionen Jahren hat das plötzliche Aussterben der Dinosaurier nach einem Asteroiden-Einschlag den Siegeszug der Säugetiere ermöglicht – und damit letztlich die Herrschaft des Menschen. Klimawissenschaftler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) haben das jetzt rekonstruiert.

Winzige Tröpfchen von Schwefelsäure, die sich nach dem bekannten Einschlag eines großen Asteroiden auf der Erde hoch oben in der Luft gebildet und für mehrere Jahre einen erheblichen Teil der Sonneneinstrahlung auf unseren Planeten blockiert hätten, habe das Leben auf der Erde beeinflusst: Pflanzen seien eingegangen, und der Tod durch die Nahrungsnetze gewandert. In der PIK-Pressemitteilung vom 13.01.2017 heißt es:

„Frühere Theorien fokussierten sich auf einen kurzfristigeren Effekt: auf den Staub, der durch den Einschlag empor geschleudert wurde. Die neuen Computer-Simulationen zeigen, dass die Tröpfchen in der Atmosphäre eine lang anhaltende Abkühlung auslösten, die wahrscheinlich zum Ende der an Land lebenden Dinosaurier beitrug. Ein zusätzlicher tödlicher Mechanismus könnte die starke Durchmischung der Ozeane gewesen sein, ausgelöst von der Abkühlung an der Oberfläche, die eine heftige Störung der Ökosysteme im Meer auslöste.

‚Die große Kälte nach dem Einschlag des Asteroiden, der den Chicxulub Krater in Mexiko formte, ist ein Wendepunkt in der Erdgeschichte‘, sagt Julia Brugger vom PIK, Leit-Autorin der jetzt in den Geophysical Research Letters erscheinenden Studie. ‚Wir bieten nun neue Erkenntnisse zum viel diskutierten Untergang der Dinosaurier am Ende der Kreidezeit.'“

Erstmals hätten die Wissenschaftler das Phänomen mit einer besonderen Art von Computer-Simulationen untersucht, die normalerweise in anderem Zusammenhang eingesetzt werde: ein Klima-Modell, das Prozesse in Atmosphäre, Ozean und Meer-Eis kopple. Sie knüpften dabei an vorhandene Forschung zu den schwefelhaltigen Gasen an, die bei dem heftigen Einschlag des Asteroiden verdampften und der wesentliche Grund für das Abschirmen des Sonnenlichts und die damalige Abkühlung der Erde gewesen seien.

Folgt: In den Tropen fiel die Temperatur im Jahresdurchschnitt von 27 auf 5 Grad Celsius