Generatoren im WindLab optimieren

Neues Forschungslabor in Oldenburg

An der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg wurde am 26.01.2017 im Beisein von mehr als hundert Gästen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien das sogenannte Windlab feierlich eröffnet. In dem neuen Windkanal soll hier mit einer 30 Meter langen Messstrecke und Windgeschwindigkeiten bis 150 kmh geforscht werden, um für die Windenergie-Forschung neue Erkenntnisse zu gewinnen.

„Die nachhaltige Energieversorgung aus erneuerbaren Energien ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit“, erklärte die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljaji?: „An der Universität Oldenburg werden erneuerbare Energien seit vielen Jahren erfolgreich erforscht. Mit dem WindLab sind hervorragende Bedingungen geschaffen worden, um die Forschung im Bereich Windenergie weiter zu stärken.“

Herzstück des Neubaus mit 2.300 Quadratmetern Nutzfläche ist ein turbulenter Windkanal, mit dessen Hilfe das Zusammenspiel von atmosphärischen Strömungen mit Windparks, Windenergieanlagen und ihren Komponenten untersucht werden soll. Ziel sind exakte Daten über das Betriebsverhalten von Windenergieanlagen und großen Offshore-Windparks. Die Gesamtkosten von rund 20 Millionen Euro tragen je zur Hälfte der Bund und das Land Niedersachsen.

„Mit dem WindLab und dem dazugehörigen Turbulenzwindkanal verfügen wir über eine einmalige Forschungsinfrastruktur für Windenergie“, betonte Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper anlässlich der Eröffnung. Sowohl die technische Ausstattung als auch die Synergien, die sich aus der Zusammenarbeit des interdisziplinären Expertenteams ergeben, seien herausragend.

Das vierstöckige WindLab bietet Platz für Physiker, Meteorologen, Ozeanographen und Ingenieurswissenschaftler. Nutzen werden den neuartigen Windkanal Forscherinnen und Forscher der Universitäten Oldenburg und Hannover, der Jade Hochschule, des Fraunhofer Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (Bremerhaven) sowie des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation (Göttingen). Für die Inhalte des Antrags zum Forschungsneubau verantwortlich zeichneten Oldenburger Wissenschaftler unter der Leitung des Windenergieexperten Prof. Dr. Martin Kühn, des Turbulenzforschers Prof. Dr. Joachim Peinke und des Energiemeteorologen Dr. Detlev Heinemann.

„Wir können hier Turbulenzen exakt wiederholen“, schwärmt Turbulenzforscher Peinke. Was bedeutet das? Theoretisch könnte man zehn verschiedene Rotorblattprofile mit ein und derselben Turbulenz konfrontieren und hinterher in Ruhe untersuchen, welches Profil das beste Verhalten zeigt. Wo treten etwa die geringsten Lasten auf? Welches Blattprofil leidet am wenigsten?

Im Vergleich zu Windkanälen, wie sie beispielsweise in der Luftfahrt genutzt werden, lassen sich in dem turbulenten Oldenburger Windkanal Windfelder simulieren, wie sie in der Natur vorkommen. Die Untersuchungen sollen dazu beitragen, die Effizienz von Windparks zu steigern und technische wie finanzielle Risiken zu vermeiden. „Unsere große Vision ist es, eine neue Qualität in der Windenergieforschung durch das Zusammenspiel von Messungen im Freifeld, numerischer Simulationen auf Großrechnern und den neuen experimentellen Möglichkeiten im turbulenten Windkanal zu erzielen“, erklärte Peinke.

Nicole Weinhold in erneuerbare energien: „Das neue Wissenschaftszentrum hat rund 20 Millionen Euro gekostet. Mit der Ausstattung bietet es den Forschern einzigartige Möglichkeiten, besondere Windverhältnisse zu erforschen. Der neue Gebäudekomplex in Oldenburg-Wechloy misst rund 2.300 Quadratmeter und verfügt über einen 30 Meter langen Windkanal, in dem Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern erzeugt werden. Künftig arbeiten in dem neuen Forschungszentrum rund 130 Wissenschaftler der Universitäten Oldenburg und Hannover und des Göttinger Max Planck Instituts für Dynamik und Selbstorganisation.“

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