PV „durchschritt Talsohle“

Aufbereitete PV-Meldezahlen 2016 durch Dezember-Boom gerettet

Die Bundesnetzagentur veröffentlicht monatlich registrierte und neu installierte PV-Anlagen. Die neu installierte Leistung der geförderten PV-Anlagen beträgt 441,021 MWp für Dezember 2016. In diesem Zubauwert sind 64,570 MWp PV-Freiflächenanlagen enthalten, die seit dem 01.03.2015 der Bundesnetzagentur gemeldet werden müssen – wie die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie meldet.

Im veröffentlichten Monatswert sind auch alle Nachmeldungen von älteren Anlagen enthalten. Die hohe Anzahl der Nachmeldungen seit Herbst 2014 ist hauptsächlich auf eine neue Pflicht der Netzbetreiber zurückzuführen. Im Dezember sind 105 PV-Anlagen (2009-2015) nachgemeldet worden, davon 34 PV-Anlagen aus dem Jahr 2015.

PV-Dach im Schwarzwald – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

PV-Zubau erreicht im Dezember fast 450 MW

Sandra Enkhardt in pv magazine: „Mit den 441 MW bleiben die Einspeisetarife und Erlöse aus der Direktvermarktung für kleine PV-Anlagen weiterhin konstant. Der PV-Zubau in Deutschland belief sich im vergangenen Jahr auf gut 1.500 MW und lag damit etwa auf dem Niveau von 2015. Das Gros leisteten dabei kleinere PV-Anlagen. Der Zubau der PV-Freiflächenanlagen habe sich auf 64,57 MW belaufen, so die Bonner Behörde weiter. Diese verteilen sich auf 14 neue Solarparks, die vornehmlich aus den Ausschreibungen stammen und im Laufe des Dezembers realisiert worden sind. Im Melderegister sind dagegen 3.565 neue PV-Anlagen verzeichnet mit einer Gesamtleistung von 376,45 MW. Tatsächlich im Dezember in Betrieb genommen sind davon 2.141 Anlagen mit knapp 334,8 MW.

Für 2016 beträgt der PV-Zubau in Deutschland nach den gemeldeten Zahlen der Bundesnetzagentur damit etwa 1524,5 MW. Dies entspricht in etwa der neu installierten PV-Leistung von 2015 – liegt dank der Jahresendrallye sogar leicht darüber. Mit dem EEG 2017 ist ein neuer Degressionsmechanismus eingeführt worden. Es soll schneller auf ein Unter- oder Überschreiten des politisch gewollten Zielkorridors von 2,5 Gigawatt PV-Zubau jährlich reagiert werden. Im Fall der ersten Festlegung zählten die gemeldeten Zahlen aus dem zweiten Halbjahr 2016. Diese summierten sich auf 1012,6 MW – hochgerechnet auf das Gesamtjahr damit gut zwei Gigawatt. Damit bleiben die Einspeisetarife für PV-Anlagen bis 750 Kilowatt Leistung und die Erlösobergrenze bei der Direktvermarktung weiter auf dem Niveau von September 2015. Zuvor war über eine mögliche Erhöhung der Solarförderung spekuliert worden. Mit der starken Nachfrage im Dezember wird diese nun nicht kommen.

Bis Ende April gilt damit weiterhin eine Einspeisevergütung für Anlagen auf Wohngebäuden und Lärmschutzwänden bis 100 Kilowatt je nach Größe zwischen 10,69 und 12,30 Cent pro Kilowattstunde. Die Vergütung für Solarstrom sonstiger Anlagen liegt weiterhin bei 8,51 Cent. Für die Direktvermarktung bleiben die Erlösobergrenzen bis Ende April bei 8,91 bis 12,70 Cent pro Kilowattstunde.“

BSW-Solar ruft das Ende der Sonnenfinsternis in Deutschland aus – Nachfrage zieht an

Nach einer enormen Jahresendrallye ist der deutsche PV-Markt das erste Mal seit 2012 wieder gewachsen. Für das laufende Jahr geht der Verband von einem weiter wachsenden PV-Zubau aus. „Die Sonnenfinsternis ist vorbei und die Zeichen stehen endlich wieder auf Wachstum“, freut sich Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Seit einigen Monaten sei in wichtigen Marktsegmenten ein spürbares Anziehen der Nachfrage zu verzeichnen. 441 MW PV-Zubau im Dezember 2016, wie ihn die Bundesnetzagentur am Dienstag verkündete, sind dafür ein deutliches Indiz. „Offensichtlich spricht es sich zunehmend rum, dass sich Solaranlagen wieder rechnen“, sagt Körnig weiter. Die Preise für selbst erzeugten Solarstrom seien mittlerweile oftmals nur noch halb so hoch wie für konventionelle Verbraucher- und Gewerbestromtarife. Hinzu kämen niedrige Finanzierungskosten und auch gegenüber anderen Finanzanlagen attraktive Renditeerwartungen.

Folgt: BSW-Solar hofft in Deutschland dieses Jahr wieder auf zweistelliges Marktwachstum