PV „durchschritt Talsohle“

BSW-Solar hofft in Deutschland dieses Jahr wieder auf zweistelliges Marktwachstum

Während die PV-Nachfrage im Ausland seit Jahren boomt, rechnet BSW-Solar in Deutschland erst in diesem Jahr wieder mit einem Marktwachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich. Dieses werde durch attraktive Renditeerwartungen und niedrige Finanzierungskosten befördert. Neben den stark gesunkenen PV-Preisen dürfte dazu auch beitragen, dass ein Großteil künftiger Investoren den selbst erzeugten Solarstrom weiterhin selbst verbrauchen darf und auch künftig an keiner Auktion teilnehmen muss, um eine Förderberechtigung für den eingespeisten Überschussstrom zu erzielen. Die Verpflichtung zur Teilnahme an einer Ausschreibung gilt seit Jahresbeginn nur für Solarkraftwerke im industriellen Maßstab ab einer Leistung von über 750 kWp. Eigenheimbesitzer und die meisten Gewerbebetriebe sind von der letzten EEG-Novelle nicht betroffen.

Hintergrund: Spätestens seit dem zweiten Halbjahr 2016 verzeichnete die PV-Inlandsnachfrage einen Schub. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum 2015 wuchs die Nachfrage nach Solarstromanlagen auf Gebäuden und baulichen Anlagen nach Statistiken der Bundesnetzagentur um über 80 Prozent (vgl. Pressegrafik). Zum Jahresende gab es einen regelrechten Endspurt, der zu relevanten Teilen das Resultat von Vorzieheffekten infolge der Absenkung der Ausschreibungsgrenze auf 750 kW zum 1.1.2017 nach dem EEG 2017 sein dürfte.

Die weitere Entwicklung der PV-Inlandsnachfrage wird sich nach BSW-Einschätzung vorerst vermutlich in engen Grenzen halten: „Vom Erreichen der Pariser Klimaziele bleiben wir weit entfernt. Überzogene Fördereinschnitte, die Belastung mit der EEG-Umlage sowie die Deckelung und Umstellung der Förderung großer Solarstromanlagen auf Ausschreibungen haben der Branche in den letzten Jahren sehr geschadet. Viele Unternehmen haben sich in der Folge aus der Solartechnik zurückziehen müssen. Von diesen politischen Fehlentscheidungen werden wir uns nur langsam erholen“, so Körnig.

Für den Rest der Legislaturperiode wünscht sich der Verband von der Bundesregierung eine Verbesserung der Marktbedingungen für Solare Mieterstromangebote und eine angemessene Berücksichtigung der Solarenergie bei den jüngst vorgelegten Regierungsplänen für ein Gebäudeenergiegesetz. „Spätestens nach der Bundestagswahl müssen die Ausbauziele dann deutlich angehoben und verbliebene Markthindernisse endlich beseitigt werden. Andernfalls werden wir den stark wachsenden Bedarf nach klimafreundlicher Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität nicht decken können“, so Körnig.

Solartechnik längst kein Kostentreiber mehr

Solartechnik ist längst kein Kostentreiber mehr. Jedes zusätzlich installierte Gigawatt Photovoltaik wirkt sich nach BSW-Berechnungen auf den Strompreis nur noch mit 0,015 Cent je Kilowattstunde aus. Durch die gleichzeitige Verdrängung fossiler Energie mit hohen Klimafolgekostensei die Gesamtbilanz eindeutig positiv.  In einer Studie für den Thinktank Agora Energiewende kam das Fraunhofer ISE bereits 2015 zu dem Schluss, dass die Sonnenenergie schon bald in vielen Teilen der Welt die günstigste Stromquelle sein wird.

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