Mehr als doppelt so viel für Energieforschung wie 2006

Von 399,31 auf 875,98 Millionen Euro

Die Ausgaben des Bundes für Energieforschung sind seit 2006 mehr als verdoppelt worden: Wurden 2006 noch 399,31 Millionen Euro für die Energieforschung ausgegeben, stiegen diese Ausgaben 2016 auf 875,98 Millionen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrem als Unterrichtung vorgelegten Bundesbericht Energieforschung 2017 Forschungsförderung für die Energiewende mit. In den vergangenen 40 Jahren, beginnend mit dem 1. Energieforschungsprogramm aus dem Jahr 1977, seien mehr als 17.300 Projekte durch die Bundesregierung gefördert worden.

Grünes Licht für Windenergie – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Die Regierung hebt hervor, dass in Deutschland mittlerweile fast ein Drittel des Stroms aus Wind-, Solar-, Wasser- und Biomasseanlagen stamme – so der parlamentseigene Pressedienst „heute im bundestag“. Damit seien die Erneuerbaren Energien die wichtigste Stromquelle. Gleichzeitig sei der Primärenergieverbrauch in den letzten Jahren spürbar gesunken, von „2008 bis 2014 um 8,3 Prozent“. Viele von der Bundesregierung unterstützte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten hätten die Grundlage für diese Erfolge geliefert. „Die Energiewende wird damit weltweit zu einer Erfolgsmarke Made in Germany“, zeigt sich die Regierung erfreut.

Und weiter: „Der thematische Fokus der Förderung von Forschung und Entwicklung lag auf den Erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz mit einem Anteil von rund drei Vierteln aller eingesetzten Mittel. Insgesamt hat die Bundesregierung seit Beginn der Projektförderung mit ihrem 1. Energieforschungsprogramm 1977 rund 12 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland, die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze, die Wettbewerbsfähigkeit und die Exportchancen deutscher Unternehmen nachhaltig gestärkt.“

Windenergie ist dank Forschung in 20 Jahren 60 Prozent billiger geworden

Kräftig gefördert wird zum Beispiel die Forschung über die den größten Teil des Stroms aus Erneuerbaren Energien liefernde Windenergie. Durch Forschungsarbeiten hätten die Stromerzeugungskosten in den vergangenen 20 Jahren um 60 Prozent gesenkt werden können. Es werde nach innovativen Lösungen gesucht, um die Stromerzeugungskosten der Offshore-Anlagen zu senken. Die Stromerzeugung auf See sei immer noch doppelt so teuer wie an Land. Im Bereich Energiespeicherung werden 259 Projekte von der Regierung unterstützt, zum Beispiel die Entwicklung von neuen Batterien.

Forschungsausgaben für Erneuerbare Energien 2006-2016 in Mio Euro – Tabelle © Solarify

Rekordzuwachs bei Brennstoffzellen und Wasserstoff

Im Bereich Windenergie wurden die Forschungsausgaben seit 2006 von 38,42 auf 86,24 Millionen 2016 erhöht, für die Photovoltaik stiegen die Ausgaben in diesem Zeitraum von 67,08 auf 116,57 Mio.. Die Forschungsausgaben des Bundes für Bioenergie sanken seit 2006 von 40,86 auf 30,43 Mio.. Für die Forschung an Brennstoffzellen und Wasserstoff wurden 2006 19,47 Mio. ausgegeben, 2016 waren es  nur noch 18,48 Millionen Euro. Die Forschungsausgaben für Energiespeicher stiegen von 31,02 auf 56,98 Mio..

Bekenntnis zur Fusionsforschung

Geforscht wird in allen Bereichen. So berichtet die Bundesregierung von neuen Optionen für die Energiewende, beispielsweise durch das Umrüsten ehemaliger Steinkohlebergwerke zu Pumpspeichern. Der Bericht enthält auch ein deutliches Bekenntnis zur Fusionsforschung: „Die Bundesregierung setzt zur langfristigen Sicherung der Energieversorgung in Deutschland auch auf die Fusionsforschung.“ Deshalb werde der Bau des Internationalen Kernfusionsreaktors ITER in Südfrankreich unterstützt. ITER solle mit einem Fusionsplasma im 500-Megawatt-Bereich zehnmal mehr Energie liefern als zur Aufheizung des Plasmas benötigt werde. Das erste Plasma in dem Fusionsreaktor solle 2025 gezündet werden. Deutschland verfüge in der Kernfusion im internationalen Vergleich über ein herausragendes wissenschaftliches Niveau, hebt die Bundesregierung hervor. Deutsche Firmen und Forschungsinstitute hätten bisher Aufträge für ITER in einem Volumen von 500 Millionen Euro eingeworben. Für die Kernfusion wurden zwischen 2012 und 2016 533,57 Millionen Euro im Rahmen der institutionellen Energieforschung bereitgestellt. (hib/HLE)

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