IAEA: Atomkraft ungebrochen

Soviel Zubau wie seit 80ern nicht

Der Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), teilte im Rahmen seines Eingangsvortrags am 02.06.2017 in Wien mit, dass derzeit in 30 Ländern 449 Leistungsreaktoren am Netz seien. Die installierte nukleare Kapazität sei mit 392 Gigawatt gegenwärtig die höchste, die es je gab.

In den vergangenen zwei Jahren seien zwanzig neue Reaktoren ans Netz gegangen, die höchste Zahl seit den 80er Jahren. Sechzig Machtreaktoren sind weltweit aktuell im Bau, die meisten davon in Asien, sagte er zum Auftakt des 35 Mitgliedsstaaten umfassenden Gouverneursrats der IAEA.

„Sie werden den Ländern bei ihrem Energiebedarf helfen und auch beim Versuch, die Treibhausgase weiter zu verringern.“ Diese Entwicklung verdeutlicht den energiepolitischen Sonderweg Deutschlands, wo bis 2022 alle Atomkraftwerke stillgelegt werden. Amano zeigte sich vor dem Gremium darüber hinaus tief besorgt über das Nuklearprogramm Nordkoreas. Das abgeschottete Land verfügt über Atombomben und arbeitet an Langstreckenraketen dafür. „Ich bin ernsthaft besorgt über das Atomprogramm der Demokratischen Volksrepublik Korea“, sagte er. „Es ist zutiefst bedauerlich, dass die DVRK weiterhin kein Zeichen zeigt, dass sie bereit ist, die einschlägigen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates einzuhalten.“ Amano forderte Nordkorea auf, sich voll und ganz mit seinen Verpflichtungen aus den UN-Beschlüssen auseinanderzusetzen, um unverzüglich mit der Agentur zusammenzuarbeiten und alle noch offenen Fragen zu lösen, einschließlich derjenigen, die während der Abwesenheit von Agenturinspektoren im Land entstanden sind.

Nordkorea solle seine internationalen Verpflichtungen erfüllen und endlich wieder mit der IAEA kooperieren, forderte Amano. Die Organisation werde sich jedenfalls auf den Zeitpunkt vorbereiten, an dem sie wieder Zutritt bekomme. „Ich will die Fähigkeit der IAEA stärken, in Fragen der Verifikation des nordkoreanischen Atomprogramms eine entscheidende Rolle zu spielen“, kündigte Amano an. Auf die bisher problemlose Überwachung des Atomprogramms des Irans ging der IAEA-Chef nur beiläufig ein. Die IAEA kontrolliert weltweit die zivile Nutzung der Atomkraft.

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