Neue Förderinitiative „Innovative Hochschule“
Die erfolgreiche Exzellenzinitiative haben wir weiterentwickelt und starten im nächsten Jahr mit der Exzellenzstrategie. Ziel der Exzellenzstrategie ist die Stärkung der Universitäten durch die Förderung wissenschaftlicher Spitzenleistungen, Profilbildungen und Kooperationen im Wissenschaftssystem.
Die Max-Planck-Gesellschaft spielt durch ihre enge Zusammenarbeit mit Universitäten hier eine wichtige Rolle. Wir brauchen Exzellenz nicht nur an einzelnen Standorten, sondern im Verbund, regional und überregional. Die Max-Planck-Gesellschaft hat dies erkannt und strebt an, die talentiertesten deutschen Forscher der Universitäten in die Grundlagenforschung mit ihr einzubinden. Es geht eben nicht darum, Exzellenz in die Max-Planck-Gesellschaft zu Lasten der Universitäten zu ziehen, sondern das gemeinsame Forschungspotenzial in unterschiedlichsten Konstellationen zu nutzen und zu ergänzen.
Das BMBF richtet seinen Blick nicht nur auf die Missionen der einzelnen Forschungseinrichtungen, wir wollen das gesamte deutsche Forschungssystem flexibler und effizienter machen. Mit der neuen Förderinitiative „Innovative Hochschule“ sollen insbesondere Fachhochschulen sowie kleine und mittlere Universitäten beim forschungsbasierten Ideen-, Wissens- und Technologietransfer gestärkt werden. Denn diese Hochschulen sind für ihre Region ein wichtiger Anziehungs- und Vernetzungspunkt. Wir wollen ihre strategische Rolle im regionalen Innovationssystem fördern und die „dritte Mission“ der Hochschulen im Dreieck – Bildung, Forschung und Innovation – in den Blick nehmen.
Die forschungspolitischen Maßnahmen der letzten Jahre – allen voran die Hightech-Strategie – zeigen, dass klassische Kategorien, wie Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung, die unterschiedlichen Aufgaben von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sich zunehmend relativieren. Zunehmende Vernetzung zwingt auch zu neuen Definitions- und Rollenverständnissen. Die Herausforderung besteht darin, den Forschungseinrichtungen dabei ihre Stärken nicht zu nehmen, sie gleichzeitig aber fit zu machen für neue Wege. Ein auf die Max-Planck-Gesellschaft bezogenes Beispiel ist die Überführung von exzellenter Grundlagenforschung in die Anwendung auch in Kooperation mit der Fraunhofer Gesellschaft. Dafür hat die Max-Planck-Gesellschaft ihre Standards und mit der Max Planck Innovation auch einen Ansprechpartner für die Institute und Forscher.
Eines ist klar. Innovation und Technologietransfer sind keine Zusatzeffekte der Grundlagenforschung mehr. Auch hier gilt: Wer das Anwendungspotenzial von wissenschaftlichen Erkenntnissen als erstes erkennt, wird auch in dessen Verwertung und Vermarktung vorn sein. Deshalb brauchen wir in den Max-Planck-Instituten dafür geeignete Strukturen und Verfahren, mit denen solche Möglichkeiten identifiziert werden können. Wenn ich dabei an die geistes- und sozialwissenschaftlichen Institute denke, hätte man sich mit Blick auf die Schärfe des Problems bei der Migrationsbewegung in den vergangenen zwei Jahren mehr Ideengebungen aus der Max-Planck-Gesellschaft wünschen können.
Die Anstrengungen der Forschungspolitik der letzten Jahre zahlen sich aus: Nie zuvor wurde in Deutschland so viel in Forschung und Entwicklung investiert. Staat und Wirtschaft haben zusammen das 3%-Ziel erreicht. Nicht nur im Hinblick auf die eingesetzten Mittel, sondern insbesondere mit Blick auf die Innovationskraft belegt Deutschland einen internationalen Spitzenplatz: In Europa ist Deutschland seit Jahren einer der Innovationsführer und erstmals seit der Finanzkrise 2009 ist es wieder unter den Top 10 im Global Innovation Index vertreten.
Folgt: „March for Science“ Zeichen für Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre