Erschreckend: Plastik in der Arktis

Guardian: „Wie kam das dorthin?“

So weit nördlich war bisher noch kaum Plastik gesehen worden – vielleicht deshalb, weil das erkundete Gebiet bislang gar nicht zugänglich war: Polarforscher waren schockiert, als sie keine 1.600 Kilometer vom Nordpol entfernt auf Plastikabfall stießen. Bis vor kurzem sei die Gegend noch vollständig von Eis bedeckt gewesen, schreibt der britische Guardian. Inzwischen sei jedoch sehr viel Eis geschmolzen.

Das Plastik entdeckten die Wissenschaftler unter anderem auf Eisschollen im Zentrum des Arktischen Ozeans. „In den 25 Jahren, in denen ich die Arktis erforsche, habe ich noch nie so große und sichtbare Müllteile gesehen. Die Plastikstücke lagen einfach auf dem Eis“, so der berühmte Polarforscher Pen Hadow gegenüber dem Guardian.

Aus dem Guardian: „Wie kam das da hin? Plastikstücke auf dem Arktischen Eis zeigen, wie weit sich die Verschmutzung ausgebreitet hat. Eine Entdeckung durch britische Wissenschaftler befördert die Befürchtung, dass das schmelzende Eis mehr Plastik in den zentralen Arktischen Ozean freisetzen wird – mit großen Auswirkungen auf die Tierwelt.
Eine britisch geführte Expedition hat auf abgelegenen Eisschollen in der Mitte des Arktischen Ozeans große Mengen von Polystyrol gefunden – eine der nördlichsten Sichtungen solcher Abfälle in den Ozeanen der Welt, die zunehmend mit Kunststoffen verschmutzt sind.
Einem Team von Wissenschaftlern aus Großbritannien, USA, Norwegen und Hongkong unter der Leitung des zufolge bestätigt die Entdeckung, wie weit die Kunststoff-Verschmutzung sich inzwischen verbreitet habe. Es sei zu befürchten, dass Plastikabfälle in die Arktis schwimmen, wo das Eis wegen des Klimawandels schmelze. Das Tauwetter löse gleichzeitig Plastik, das lange im Eis eingeschlossen war.
Die Wissenschaftler, die im Rahmen der Pen Hadow’s Arctic Mission zum Nordpol segeln wollten, waren überrascht, Blöcke von Polystyrol viele Hunderte von Kilometern von der Küste entfernt in einem Gebiet zu entdecken, die bis vor kurzem von ewigem Eis bedeckt waren. Sie fanden zwei große Stücke am Rande der Eisschollen zwischen 77 ° und 80 ° Nord, in der Mitte der internationalen Gewässer des zentralen Arktischen Ozeans.

„Die Tierwelt des Arktischen Ozeans war stets durch eine Schicht Meereis geschützt. Jetzt, da sie dahin schmilzt, wird die Gegend zum ersten Mal in der Geschichte der kommerziellen Fischerei, Schifffahrt und Industrie ausgesetzt sein. Wir müssen ernsthaft überlegen, wie wir die Tiere der Arktis vor diesen neuen Bedrohungen schützen können.“, so Gordon.

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