Flugzeuggestützte Erfassung von Plastikmüll

DFKI entwickelt KI-Systeme für umfassende Bestandsaufnahme größerer Meeresgebiete

Flugzeuge, die weltweit Gewässer routinemäßig überfliegen, um Verschmutzungen zu überwachen, könnten künftig nicht nur Öl- und Chemieunfälle auf Hoher See, in Küstengewässern und am Strand aufspüren, sondern auch Kunststoffabfälle, die auf der Wasseroberfläche schwimmen. Im Projekt PlasticObs+ arbeitet ein Konsortium unter der Leitung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) daran, erstmals eine luftgestützte Überwachung größerer, zusammenhängender Meeresgebiete zu entwickeln, die kontinuierlich und nicht wie bisher punktuell Plastik in Gewässern erfasst. Nun liegen erste Ergebnisse vor. (Foto: Drohnenbild mit Versuchsaufbau am Strand von Spiekeroog – © Robert Krell, everwave) weiterlesen…

Globales Plastikabkommen reloaded

Zweite Verhandlungsrunde legt wichtige Grundsteine gegen die globale Plastiklawine

In Paris endete am 02.06.2023 die zweite internationale Verhandlungsrunde (INC-2) für ein neues globales Plastikabkommen. Die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare zieht eine gemischte Bilanz. So wollen etwa Öl-exportierende Länder der globalen Flut an Neuplastik kaum rechtlich verbindliche Grenzen entgegensetzen. Zudem konnte das Regelbuch (Rules of Procedures) nicht final angenommen werden. Ebenfalls Streitpunkt blieb, ob Entscheide im Konsens gefällt werden müssen oder ob Abstimmungen möglich sein werden. weiterlesen…

UN-Abkommen muss die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe stärken

Kunststoff- und Chemieindustrie unterstützen UN-Plastikabkommen

Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen wollen der Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle bis 2040 ein Ende setzen. Plastics Europe Deutschland (PED) und der Verband der Chemischen Industrie (VCI) begrüßen die Fortführung der Verhandlungen zu einem weltweiten Abkommen am 29. Mai in Paris und unterstützen das übergeordnete Ziel, die Kreislaufwirtschaft zu stärken. weiterlesen…

Plastikmüll in der Arktis stammt aus aller Welt – auch aus Deutschland

AWI-Forschende haben Plastikmüll an Stränden Spitzbergens zugeordnet

„Citizen Science“ ermöglicht es interessierten Bürgerinnen und Bürgern, aktiv bei wissenschaftlicher Forschung mitzuwirken. Wie erfolgreich das sein kann, zeigen Ergebnisse eines am 07.02.2023 veröffentlichten AWI-Projekts in der Arktis. Teilnehmende von Arktisreisen haben dort über fünf Jahre hinweg angeschwemmten Plastikmüll an den Stränden Spitzbergens gesammelt, den das Alfred-Wegener-Institut nun ausgewertet hat. Demnach stammt ein großer Teil des eindeutig identifizierbaren Plastikabfalls aus Deutschland. Die jetzt im Fachmagazin Frontiers veröffentlichen Ergebnisse machen deutlich, dass selbst reiche und umweltbewusste Industrienationen wie Deutschland signifikant zur Verschmutzung ferner Ökosysteme wie der Arktis beitragen. weiterlesen…

Sammeln von Plastikmüll kann doppelt lohnen

Circular Valley schließt Vereinbarung ab

Eben erst hat das Alfred-Wegener-Institut eine Citizen Science-Untersuchung publiziert (siehe solarify.eu/plastikmuell-in-der-arktis-stammt-auch-aus-deutschland), die deutsches Plastik am Strand von Spitzbergen gefunden hat. Die Plastikvermüllung und Ideen zu ihrer Bekämpfung zählten (nicht zum ersten Mal) zu den Themen beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos: Schwellen- und Entwicklungsländer sind stark von der Plastikmüllflut betroffen – mehr als 50 Millionen Tonnen Plastikmüll werden jedes Jahr einfach weggeworfen, deponiert, und geraten in Flüsse und Meere. Gleichzeitig versuchen mehrere Millionen (vor allem armer) Menschen, mit dem Sammeln und Sortieren von Plastikmüll ihre Familien zu ernähren. Bisher geschieht dies aber nur unter prekären Bedingungen und mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit, sich damit aus der Armut zu befreien – so plastverarbeiter.de am 07.02.2023. weiterlesen…

Blinde Flecken bei Überwachung von Plastikmüll

KIT-Forschende vermuten, dass viel mehr Plastik in fließenden Gewässern transportiert wird als bislang angenommen – neue Ansätze für die Modellierung

Ob im Trinkwasser, in der Nahrung oder sogar in der Luft: Plastik ist ein globales Problem – und das ganze Ausmaß der Verschmutzung ist möglicherweise noch gar nicht bekannt. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben gemeinsam mit Partnern aus den Niederlanden und Australien konventionelle Annahmen für den Transport von Plastik in Flüssen überprüft. Die tatsächliche Menge Plastikmüll in Flüssen könnte demnach bis zu 90 Prozent größer sein als bislang vermutet. Die neuen Erkenntnisse sollen dabei helfen, das Monitoring zu verbessern und Plastik aus Gewässern zu entfernen. Über ihre Ergebnisse berichten sie am 02.11.2022 in Water Research. (DOI: 10.1016/j.watres.2022.119078) (Foto: Blinde Flecken bei der Überwachung – mit Plastikmüll bestückte Flussmodelle – © Daniel Valero, KIT) weiterlesen…

Plastikverschmutzung hat künftig ihren Preis

Bundeskabinett beschließt Gesetz zum Aufbau eines Einwegkunststofffonds

Die Bundesregierung hat am 02.11.2022 beschlossen, dass sich Hersteller von Produkten aus Einwegplastik künftig an den Kosten der Abfallbeseitigung in Parks und Straßen beteiligen müssen. Laut Gesetz zahlen die Hersteller eine jährliche Abgabe in einen zentralen Fonds ein, der vom Umweltbundesamt verwaltet wird. Die Höhe der Abgabe bemisst sich – laut Pressemeldung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) – an der Art und Menge jener Produkte, die sie zuvor auf den Markt gebracht haben. weiterlesen…

Schwimmende Barriere zum Schutz der Meere

Industriedesigner der Bergischen Uni gewinnt James Dyson Award 

Schwimmende Einkaufstüten und Dosen im Meer, Tiere, die sich im Plastik verfangen. Diese Bilder kennt jeder. Trashboom ist eine schwimmende Barriere, die Plastikmüll in Flüssen stoppt und verhindert, dass er in die Ozeane gelangt. Entwickelt hat diesen Mechanismus der Industrie- und Grafikdesigner Moritz Schulz von der Bergischen Universität Wuppertal. Mit seiner Erfindung hat er jetzt den James Dyson Award 2022 in Deutschland gewonnen. (Foto: Das Projekt Trashboom dient dem Schutz der Meere – © Plastic Fischer) weiterlesen…

Recycling-Allianz gegen Meeresplastik

Indonesische und deutsche Unternehmen schließen langfristigen Vertrag über Ocean Plastic-Verwertung

Die indonesische Organisation RIO Oceans Integrity ltd. und die deutsche ASCON Resource Management Holding GmbH haben am 01.10.2022 einen langfristigen Recyclingvertrag geschlossen. Mit der Zusammenarbeit sollen laut einer Medienmitteilung vom 16.10.2022 weltweit durch RIO gesammelte Kunststoffe aus Flüssen, an Stränden und in den Ozeanen in einer Kreislaufwirtschaft sinnvoll und effizient werkstofflicher Verwertung zuzuführen. weiterlesen…

Bakterien können Plastikmüll aus Seen entfernen

Natürliche Reinigung: Untersuchung norwegischer Seen

Wissenschaftler der Universität Cambridge haben laut einer Medienmitteilung vom 26.07.2022 29 europäische Seen untersucht und festgestellt, dass einige natürlich vorkommende Seebakterien auf Plastiktüten schneller und effizienter wachsen als auf natürlichem Material wie Blättern und Zweigen. Die Bakterien bauen die Kohlenstoffverbindungen im Plastik ab und nutzen sie als Nahrung für ihr Wachstum. Den Wissenschaftlern zufolge könnte die Anreicherung von Gewässern mit bestimmten Bakterienarten ein natürlicher Weg sein, die Umwelt von Plastikverschmutzung zu befreien. weiterlesen…