VW-Müller will Dieselprivileg abschaffen – erschreckende Werte in Berlin

Neue – „erschreckende“ – Werte für Berlin – Fahrverbote gefordert

Mehr Berliner als bislang bekannt sind zu hoher Stickoxid-Belastung ausgesetzt. Das Problem ist flächendeckend: An 73 Standorten liegen die Werte über dem Grenzwert. Weitaus mehr Einwohner als bislang bekannt sind von einer zu hohen Stickoxid-Belastung in der Atemluft betroffen. Dass Berlin nicht nur an einigen Stellen, sondern ein flächendeckendes Luftverschmutzungsproblem hat, zeigt eine aufwändige Stickoxid-Messreihe, die der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb-Medienmitteilung)  in Kooperation mit der Technischen Universität (TU) durchgeführt hat. Viel Verkehr und dichte Bebauung sind dabei die wichtigsten Faktoren für viel zu hohe Werte, die an 73 Berliner Straßen gemessen wurden.

Wegen der anhaltenden Luftverschmutzung hat die EU ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat rund 60 Kommunen verklagt, weil die Grenzwerte überschritten werden – auch die Hauptstadt. „Der Berliner Senat wird durch diese Veröffentlichung des rbb stärker unter Druck kommen, etwas zu machen“, sagt DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. „Es wird nicht reichen mit Tempo-30-Zonen zu arbeiten. Berlin kommt um ein Fahrverbot nicht herum.“

 

Voraussichtlich im Frühjahr 2018 wird die Klage gegen das Land Berlin verhandelt, die den Senat zu Fahrverboten zwingen könnte. „Diese Messergebnisse sind erschreckend. Wir sind uns sicher, dass auch das Gericht beeindruckt sein wird,“ sagt Resch weiter. In dem Verfahren will die DUH die Messergebnisse von rbb|24 und der TU Berlin einbringen und eine amtliche Nachuntersuchung erzwingen.

[note Solarify nennt dieses Verhalten schlicht scheinheilig. Da hat sich einer der zynischsten Autoschmiede trotz ungefähr 1.200 Vorzeit-Todesfällen „dank“ seiner Manipulationen stets stur geweigert, Hardware-Abgas-Steuerungen einzubauen. Und nachdem er Millionen von Diesel-Eignern um die Hälfte ihres Neuwerts (wenn nicht mehr) geprellt hat, versucht er jetzt mit seiner ziemlich fleckigen Weste (weiß ist die schon lange nicht mehr), den Saubermann zu spielen. Dabei gelten für ihn eher „des Kaisers neue Kleider“. Seine Mittäter in München und Stuttgart werden’s ihm danken: Müllers Vorstoß war in der Autoindustrie nicht abgestimmt. Ein Treppenwitz allerdings, dass so einer jetzt die Kanzlerin ökologisch links überholt…)

->Quellen: