Indirekter CO2-Ausstoß der EE behindert E-Wende nicht

Wind und Sonne verursachen nur ein Zehntel der indirekten CO2-Emissionen von fossilen Kraftwerken mit CCS

„Wirklich saubere Kohle gibt es nicht. Konventionelle Kohleverstromung kommt derzeit auf rund 1000 Gramm CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde. Durch CO2-Abscheidung aus Kohlekraftwerken könnten die Emissionen pro kWh zwar um rund 90 Prozent reduziert werden, dennoch würden erhebliche Lebenszyklus -Emissionen bleiben“, sagt Gunnar Luderer, Energiesystemforscher am PIK und Projektleiter. „Um die Erderwärmung unter 2° C zu halten, ist jedoch eine nahezu kohlenstofffreie Stromversorgung notwendig. Daher wird es immer unwahrscheinlicher, dass die Kohleverstromung in Zukunft eine große Rolle spielen wird, auch nicht mit CCS.“

„Wenn man die Emissionen im gesamten Lebenszyklus betrachtet, verfügen Wind- und Solarenergie über eine viel bessere Treibhausgasbilanz als fossile Klimaschutztechnologien. Sie brauchen keine zusätzliche Energie für die Förderung und den Transport von Brennstoffen, und sie selbst können weitgehend mit dekarbonisiertem Strom hergestellt werden“, sagt Edgar Hertwich, Industrieökologe der Universität Yale in den USA, der an der Studie mitgearbeitet hat. Durch technologische Innovationen werde immer weniger Energie für die Produktion von Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen benötigt.

Die Autoren: „Wir stellen fest, dass die kumulativen Emissionen, die auf die Steigerung der kohlenstoffarmen Energieerzeugung mit Ausnahme der Wasserkraft zurückzuführen sind, im Vergleich zu den direkten sektoralen Emissionen fossiler Brennstoffe und dem gesamten Kohlenstoffhaushalt gering sind. Die vollständige Berücksichtigung der Lebenszyklus-Treibhausgasemissionen hat nur geringe Auswirkungen auf Umfang und Struktur der Stromerzeugung in kostenoptimalen Minderungsszenarien.“

Fazit

„Mitunter wird argumentiert, Errneuerbare Energien würden mit hohen versteckten Treibhausgasemissionen einhergehen, was ihren Nutzen für das Klima zunichte mache. Aber unsere Studie zeigt: das Gegenteil ist der Fall“, so Luderer. „Im Übergang zu einer sauberen Stromversorgung wären die zusätzlichen indirekten Emissionen für den Ausbau von Wind- und Solarstromkapazitäten deutlich geringer als die verbleibenden Emissionen aus bestehenden fossilen Kraftwerken, bevor sie endgültig stillgelegt werden können. Je schneller die Energiewende vollzogen wird, desto geringer ist die verbleibende Emissionsbelastung für das Klima insgesamt.“

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