BP macht wieder auf PV

British Petroleum steigt für 227 Millionen Euro bei Lightsource ein

Der britische Ölriese BP kehrt nach Jahren der EE-Abstinenz wieder in die PV-Branche zurück. Im Zuge einer strategischen Partnerschaft übernimmt er 43 Prozent der Anteile an Lightsource

PV-Modul – Foto © Solarify

Britisch Petroleum ist mit seinem Einstieg beim britischen EPC-Unternehmen Lightsource (teilweise) wieder ins Photovoltaik-Geschäft zurückgekehrt. Der Ölkonzern übernehme für 227 Millionen Euro einen Anteil von 43 Prozent, teilte er am 15.12.2017 mit. Die Summe werde über drei Jahre abbezahlt. Damit wolle das britische EPC-Unternehmen vor allem seine weltweite Wachstumsstrategie finanzieren. Es werde künftig unter dem Namen Lightsource BP firmieren. Der Ölkonzern bekomme zudem zwei Sitze im Aufsichtsrat, hieß es weiter.

Beide Unternehmen vereinbarten eine strategische Partnerschaft. Dabei würden die Erfahrungen von Lightsource bei Entwicklung und Management von Photovoltaik-Anlagen mit der globalen Aufstellung und den Beziehungen sowie der Handelskompetenz von BP zusammengebracht. Nick Boyle, Vorstandschef von Lightsource, sieht in der Partnerschaft die Chance, Aufbau und Wachstum seines Unternehmens langfristig finanziell abzusichern. BP-Chef Bob Dudley erklärte, sein Unternehmen sei „gespannt“ ob der Rückkehr zur Photovoltaik. Der allerdings in neuer Form erfolge. „Während wir uns in unserer Vergangenheit in der Solarindustrie auf die Herstellung von Solarmodulen konzentriert haben, wird Lightsource BP dagegen sehr große Photovoltaik-Projekte auf der ganzen Welt entwickeln und managen“, sagte Dudley.

[note „BP engagiert sich seit über 20 Jahren für die Förderung kohlenstoffarmer Energien und wir freuen uns, dass wir wieder auf die Solarenergie zurückkommen, aber auf eine neue und ganz andere Art und Weise.“ Bob Dudley, Vorstandsvorsitzender der BP-Gruppe]

Bislang hat Lightsource nach eigenen Angaben PV-Projekte mit 1,3 GW weltweit ans Netz gebracht. Zudem verfüge es über langfristige O&M-Verträge für Photovoltaik-Anlagen mit rund zwei Gigawatt Gesamtleistung. Seine derzeitige Projektpipeline beziffert Lightsource mit sechs Gigawatt. Dabei gehe es vor allem um Großprojekte in den USA, Indien, Europa und dem Nahen Osten.

Jenny Chase von Bloomberg New Energy Finance sagte, aus Sicht von BP sei das Investment von 227 Millionen Euro ein relativ billiger Weg, um im Zuge ihrer globalen Strategie gut über den Photovoltaik-Markt informiert zu bleiben. „Manchmal denke ich, dass diese großen Unternehmen nur investieren, weil sie neugierig sind und keine anderen Investitionsmöglichkeiten sehen“, so die Analystin.

->Quelle: pv-magazine.de/bp-steigt-fuer-200-millionen-pfund-bei-lightsource-ein