Stabwechsel bei acatech

Merkel will Innovationsdialoge fortführen und NPE zu Mobilitätsplattform ausbauen

„Wir haben mit der acatech seit 2008 eine nationale Akademie von internationalem Rang.“ Mit diesen Worten läutete Bundeskanzlerin Angela Merkel am 08.05.2018 in Berlin die Übergabe der Präsidentschaft von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften ein. Henning Kagermann übergab an Karl-Heinz Streibich, den scheidenden CEO der Software AG.

acatech Berlin – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Die Bundeskanzlerin kündigte eine Fortführung des Innovationsdialogs zwischen Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft an sowie eine Fortentwicklung der Nationalen Plattform Elektromobilität in eine Mobilitätsplattform.

Mit einer feierlichen Verabschiedung vor rund 150 Gästen würdigte acatech ihren scheidenden Präsidenten Henning Kagermann (re.), der nach zwei Amtszeiten turnusgemäß die acatech-Präsidentschaft an Karl-Heinz Streibich übergab. Unter Federführung von Henning Kagermann hat acatech Zukunftsprojekte wie Industrie 4.0, Smart Services und Lernende Systeme entwickelt. Seit 2009 hat acatech die Innovationsdialoge der Bundesregierung vorbereitet. Als Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität hat Henning Kagermann Deutschlands Aufbruch in die Elektromobilität orchestriert und zugleich Akademie-Projekte zur Zukunft der Mobilität initiiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach dem scheidenden Präsidenten ihren Dank für seine besonderen Verdienste für die Akademie aus. Außerdem kündigte sie eine Fortführung des von acatech koordinierten Innovationsdialogs und einen Ausbau der Nationalen Plattform Elektromobilität zu einer übergreifenden Mobilitätsplattform an.

Dieter Spath, acatech-Ko-Präsident: „Mit Karl-Heinz Streibich gewinnen wir einen innovativen Kopf mit profunder Wirtschaftserfahrung, der sich seit Jahren in Kooperationen wie dem IT-Gipfel engagiert und zu den frühesten Pionieren der Industrie 4.0 gehört. Vieles von dem, was acatech als Konzept entwickelt, hat er bei der Software AG verwirklicht. Karl-Heinz Streibich hat immer die wichtigste Empfehlung von acatech gelebt: Innovation erfordert vor allem Kooperation über Unternehmenszäune und Forschungsdisziplinen hinweg.“

Ex-Ko-Präsident Kagermann: „Die Akademie hat ihr Themenspektrum bis heute, bis zum zehnten Jahr als nationale Technikakademie, unglaublich ausdifferenziert. Stünde ihr das Teenageralter nicht noch bevor, könnten man sagen: acatech ist erwachsen geworden. Auf alle Fälle lohnt es sich, acatech als Institution nach Kräften weiter zu unterstützen. Das werde ich auch tun und rufe alle im Raum auf, ebenso am Ball zu bleiben. Es war ein Privileg, Präsident dieser Akademie zu sein. Den neuen Präsidenten kann ich nur ähnliche gute Erfahrungen an der Spitze der jungen Arbeitsakademie wünschen: Die Aufgabe war größer als gedacht. Aber auch interessanter, lehrreicher, ja: schöner.“

Und der neue acatech-Ko-Präsident Karl-Heinz Streibich: „Umsichtig und mit Bedacht auf pragmatische Lösungen hat Henning Kagermann Deutschland in der digitalen Welt positioniert. Dies wird auch mein großes Anliegen als acatech Präsident sein. Gemeinsam mit Dieter Spath möchte ich mich für ein Innovationsklima einsetzen, in dem die Gesellschaft technologischen Fortschritt zum Wohle der Menschen gestaltet.“

Als Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität orchestriert Kagermann Deutschlands Aufbruch in die Elektromobilität. Er übernimmt jetzt über den Aufbau der innovationsberatenden Gremien der aktuellen Legislaturperiode hinaus den Vorsitz des acatech-Kuratoriums.

Ende Juli wird Karl-Heinz Streibich den Vorstandsvorsitz der Software AG abgeben. Als langjähriger Weggefährte von Henning Kagermann sprach Bernd Leukert, Vorstand Produkte & Innovation, SAP SE. Er dankte ihm mit Blick auf die gemeinsame Zeit im Unternehmen – Henning Kagermann war von 2003 bis 2009 Vorstandssprecher der SAP AG. Insbesondere hob er hervor, dass Henning Kagermann als acatech Präsident die „Weltmarke Industrie 4.0“ geschaffen habe. Musikalisch verkörperten Dieter Spath und Überraschungsgast August-Wilhelm Scheer den Gedanken der branchenübergreifenden Kooperation. Der Arbeitswissenschaftler und der IT-Vordenker griffen zu Gitarre und Saxophon und schufen wenige Minuten „Sentimental Mood“.

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