Ein planetarisches Harakiri, ein apokalyptischer Totentanz

„Strategie des Beharrens ist vergeudete Zeit“

Ob im Fall Hambacher Forst, im Streit über die Nachrüstung der Dieselautos oder bei den CO2-Einsparzielen der EU – die Politik laviere herum, kritisiert Joachim Frank, Chefkorrespondent der Dumont Mediengruppe und der Frankfurter Rundschau. Dabei wolle die Mehrheit der Deutschen mehr Klimaschutz. Der Beitrag wurde am 12.10.2018 im Deutschlandfunk gesendet.

Bergwald in Oberbayern – Foto © Dieter Fichtner, Agentur Zukunft für Solarify

Zu ihrem Wald hatten die Deutschen schon immer ein besonderes Verhältnis. Die Philosophin und Publizistin Thea Dorn macht daran sogar fest, was „typisch“ deutsch sei – inklusive der Angst um den deutschen Wald.

Schon Martin Luther hatte die Sorge, es werde Deutschland noch vor dem jüngsten Tage an wildem Holze mangeln. Ausdruck des gleichen „Spleens“, meint Thea Dorn, wie die Erregung der Gemüter in den 1970er- und 1980er-Jahren um das „Waldsterben“.

Schon damals war die Sorge um den Wald – ob nun typisch deutsch oder nicht – mit der Erkenntnis verbunden, dass der gedankenlose oder gar mutwillige Eingriff des Menschen in das fragile ökologische Gleichgewicht zur Zerstörung seiner Umwelt und damit zur Vernichtung der eigenen Lebensgrundlagen führt. Ein planetarisches Harakiri, ein apokalyptischer Totentanz.

Ist das zu laut, zu alarmistisch? Von Waldsterben und saurem Regen redet heute schließlich keiner mehr. Doch um den Wald wird auch heute noch gekämpft. Der Hambacher Forst im nordrhein-westfälischen Braunkohlerevier ist längst zu einem Symbolort geworden. …

->Quelle und weiterlesen: Deutschlandfunk.de/klimawandel-strategie-des-beharrens-ist-vergeudete-zeit/Martin Frank