Präzisierung der Zustandsbewertung von Wärmenetzen

BMWi-Forschungsprojekt an der HCU Hamburg

Ein BMWi-gefördertes Forschungsvorhaben an der HafenCity Universität Hamburg unter dem (etwas umständlichen) Titel „Entwicklung von neuen und verbesserten Instandhaltungsstrategien für kleine und große Wärmenetze durch Kombination statistischer Alterungsmodelle mit materialbasierten Nutzungsdauermodellen“ präzisiert einer Medienmitteilung vom 01.11.2018 zufolge die Zustandsbewertung von Wärmenetzen für eine bessere Instandhaltungsstrategie für Energieinfrastrukturen.

Fernwärmeleitung – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

In dem auf drei Jahre ausgerichteten Forschungsprojekt sollen erstmals verschiedene Theorien für die Einschätzung der Nutzungsdauer von Wärmenetzen zusammengeführt werden. Ziel ist es, die kostenintensive Infrastruktur „Wärmenetze“ langfristig zu sichern und Instandhaltungsmaßnahmen effizienter zu planen.

Das Forschungsvorhaben, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird, präzisiert die Zustandsbewertung von Wärmenetzen für eine bessere Instandhaltungsstrategie für Energieinfrastrukturen. In dem auf drei Jahre ausgerichteten Forschungsprojekt sollen erstmals verschiedene Theorien für die Einschätzung der Nutzungsdauer von Wärmenetzen zusammengeführt werden. Anhand der Ergebnisse sollen wirtschaftliche Risiken bei allen Netzbetreibern minimiert werden. Ziel ist es die kostenintensive Infrastruktur „Wärmenetze“ langfristig zu sichern und Instandhaltungsmaßnahmen effizienter planen zu können. An der HCU Hamburg bearbeitet Prof. Ingo Weidlich im Bereich „Technisches Infrastrukturmanagement“ (Bauingenieurwesen) das Projekt in Kooperation mit dem Fernwärmeverband AGFW und dem Ingenieurbüro 3s-consult.

Es besteht derzeit eine große Unsicherheit bei der Einschätzung der Nutzungsdauer von Fernwärmeleitungen. Jegliche Instandhaltungsstrategien für Wärmenetze sind deshalb mit solchen Unsicherheiten behaftet. Gleiches gilt damit auch für die Haushaltsplanung der betroffenen Unternehmen und Einrichtungen. Je größer das Wärmenetz desto größer sind diese Unsicherheiten für die Planung der Unternehmen, je dringlicher werden zuverlässige Instandhaltungsstrategien benötigt. Gleichzeitig sind die Unsicherheiten bei kleinen Wärmenetzen genauso vorhanden. Eine durch Regelwerke gestützte Instandhaltungsstrategie für Nahwärmenetze ist bisher nicht etabliert.

Seit einigen Jahren wird seitens des Fachverbands AGFW eine Schadensstatistik für Wärmenetze aufgebaut, die bereits erste Aussagen für eine Instandhaltungsstrategie erlaubt. Es ist die einzige bekannte Schadensstatistik für Wärmenetze in Deutschland. Die Nutzung der AGFW Schadensstatistik ist integrativer Bestandteil des Forschungsvorhabens und soll zu verbesserten Methoden und Konzepten für Instandhaltungsstrategien führen.

Mit dem Forschungsprojekt „Entwicklung von neuen und verbesserten Instandhaltungsstrategien für kleine und große Wärmenetze durch Kombination statistischer Alterungsmodelle mit materialbasierten Nutzungsdauermodellen“ werden nun statistische Auswertungen vorhandener Schadens- und Störungsdaten durch zusätzliche Stützpunkte zum Beispiel aus thermischen Alterungsmodellen für die Dämmung, als auch Schadensakkumulationstheorien ergänzt. Die Anwendungsmöglichkeiten neuer und verbesserter Fernwärme-Instandhaltungsstrategien erstrecken sich über die gesamte Wärme-Infrastruktur. Ziel ist es diese verbesserten Instandhaltungsstrategien zu entwickeln. Die Algorithmen werden an realen Wärmenetzen getestet und weiterentwickelt.

->Quelle: hcu-hamburg.de/news/#350