Algen als Gebäudeverkleidung

Algenvorhang ermöglicht CO2-Speicherung und Kühlung

Das Unternehmen photo.Synthethica – vom ecoLogicStudio gemeinsam mit dem Urban Morphogenesis Lab des University College London und dem Synthetic Landscapes Lab der Universität Innsbruck gegründet – hat eine auf Algen basierende Verkleidung für Gebäude entwickelt und in Dublin ihren sogenannten Algenvorhang vorgestellt. Das System binde und speichere CO2 und andere die Luft verschmutzenden Moleküle. In einem weiteren Projekt würden Algen zur Kühlung von Gebäuden genutzt.

Dieser Vorhang besteht aus Modulen mit einer Grösse von 16,2 mal 7 Metern. Diese werden aus Biokunststoff hergestellt und sind von Kanälen durchzogen, in welchen sich Algen befinden. Die ungefilterte Stadtluft wird am Boden des Gebäudes in das System eingeführt und bewegt sich durch die Algenkanäle. Dabei würden CO2 -Moleküle und andere Verschmutzungen gebunden und von den Algen gespeichert. Diese könnten anschliessend als Biomasse genutzt werden, so für den Biokunststoff, aus dem die Module hergestellt werden. Der durch die Photosynthese entstehende Sauerstoff werde aus den Modulen nach oben in das urbane Mikroklima entlassen.

AlgaeClad kann ohne grossen Aufwand umgesetzt werden

Laut photo.Synthethica könne der Algenvorhang sowohl für bestehende Gebäude als auch Neubauten genutzt werden. Das Projekt ist von der EU-Klimainitiative Climate-KIC gefördert worden. In einem weiteren Projekt namens AlgaeClad integriert photo.Synthethica Algen direkt in Gebäudeverkleidungen aus Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer (ETFE). Durch die entstehenden adaptiven Schattenelemente sei weniger Kühlung für das Gebäude notwendig. Gleichzeitig wachse dadurch Biomasse, die für Treibstoffe, Dünger und auch Nahrungszusätze genutzt werden könne. Laut der Internetseite des Projekts könne AlgaeClad ohne grossen Aufwand umgesetzt werden. Zudem sei ein 80-mal niedrigerer CO2-Fussabdruck damit realisierbar als mit einem entsprechenden System aus Glas.

photo.Synthethica beschreibt seine Ziele wie folgt:

  • Die Photosynthese in die gebaute Umwelt bringen
  • Solarenergie ökologisch speichern
  • Dekarbonisierung von Städten
  • Den öffentlichen Raum gemeinsam kultivieren
  • Nachrüsten von Gebäuden zu Biokraftwerken
  • Pionier im Bio-Smart-Bereich
  • Die Revolution der städtischen gesunden Ernährung ermöglichen
  • Umweltverschmutzung in Rohstoffe umwandeln
  • Die Architektur wunderschön erweitern
  • Ökosystemisches Stadtwachstum ermöglichen
  • Entwicklung neuer Technologien für biobewusste Städte

->Quellen: