Karliczek gegen eigenes Schulfach Klimaschutz

Italien hat es schon – BMU redet mit Jugendlichen

Der italienische Bildungsminister Lorenzo Fioramonti (Fünf-Sterne-Partei) hat angekündigt, sein Land werde als erstes Klimaschutz als Schulpflichtfach einführen. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek lehnt ein solches Schulfach Klimaschutz nach dem Vorbild Italiens ab. „Es werden immer wieder Wünsche laut, neue Fächer einzuführen, generell sehe ich dies skeptisch“, sagte die CDU-Politikerin der Augsburger Allgemeinen am 08.11.2019.

„Schule muss eine gute Grundbildung zum Ziel haben und dabei sollten die Bezüge zu den Herausforderungen der Zeit hergestellt werden, Klimaschutz ist eines der wichtigsten Themen der Zukunft und sollte daher auch im Unterricht behandelt werden“, fügte die Ministerin dem Blatt gegenüber hinzu. Dies sei aber bereits an ganz vielen deutschen Schulen in unterschiedlichen Fächern der Fall: „Klimaschutz berührt mehrere Fächer wie Geografie, Biologie, wozu auch Ökologie gehört, oder Gemeinschaftskunde“, so Karliczek. „Die Schulen bemühen sich bereits, den Unterricht so zu gestalten, dass sich in ihm die Themen der Zeit widerspiegeln. Dazu gehört natürlich auch der Klimaschutz, aber auch die Digitalisierung der Welt“. Dass sich junge Menschen für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen, werde in allen Bildungsbereichen gefördert.

Klimaschutz-Dialogforum der Bundesregierung beteiligt künftig auch Jugendverbände

Offener zeigt sich dagegen das Umweltressort: Nachdem Bundesumweltministerin Svenja Schulze am 06.11.2019 mit Vertretern verschiedener Jugendverbände über das Klimaschutzprogramm 2030 und das Klimaschutzgesetz diskutiert hat, sollen ab November 2019 im Aktionsbündnis Klimaschutz, dem Dialogforum der Bundesregierung, auch Vertreter von Jugendverbänden beteiligt werden. Schulze: „Die Jugendlichen und ihre Verbände sind nicht erst seit Fridays for Future wichtige Gesprächspartner für das BMU. Der Austausch mit ihnen ist ein wichtiger Realitäts-Check für unsere Arbeit. Die jungen Leute verdienen es, dass wir ihnen zuhören. Daher ist es gut, dass sie künftig eine eigene Stimme im Aktionsbündnis Klimaschutz bekommen.“

Das Aktionsbündnis Klimaschutz versammelt Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen Verbänden, die unter anderem die Bereiche Umwelt, Energie, Verkehr, Soziales und Verbraucherschutz abbilden. Auch die Wissenschaft ist vertreten. Jeder Bereich bildet bei den Treffen eine sogenannte „Bank“, insgesamt gibt es bislang 15 Bänke. Für die neue Jugendbank haben sich zahlreiche Verbände gemeldet von der Naturschutzjugend über die Katholische Landjugendbewegung, die Wirtschaftsjunioren Deutschland bis zum Jungen Netzwerk Forst und der AWO. Die nächste Sitzung des Aktionsbündnisses Klimaschutz findet am 25.11.2019 in Berlin statt.

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