CDU wieder-entdeckt Desertec

Alternative zur Windkraft – CDU setzt auf Ökostrom aus Afrika

Wie Gerald Traufetter im aktuellen SPIEGEL schreibt, will die CDU zwar Windkraftgegner mit größeren Abstandsregeln beruhigen; dafür aber „verfolgt sie eine neue, verwegene Idee.“ Ihre Klimapolitiker wollen in Afrika oder dem Nahen Osten Strom aus Wind- und Solaranlagen in Wasserstoff umwandeln und nach Deutschland importieren. „Mit Wasserstoff können wir den Energiebedarf Deutschlands decken, ohne dass Windkraftanlagen zu nah an Wohngebieten stehen“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß dem SPIEGEL. Das klingt bekannt…

CSP-Kraftwerk Kuraymat, Ägypten – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Denn was Traufetter eine „neue verwegene Idee“ nennt, ist in Wirklichkeit uralt – mindestens 10 Jahre: Mit der wieder aufgewärmten Desertec-Idee wollen Ploß und die Unions-Energie-Strategen – den Ausbau der Windkraft in Deutschland bremsen und dadurch Proteste vermeiden werden. Ploß will – wie die eben ins zehnte Jahr gehende Wüstenstromidee Dii GmbH (siehe: solarify.eu/10-jahre-desertec), die einmal mit HGÜ-Leitungen begonnen hatte – mittels Elektrolyse aus grünem (Wüsten-)Strom Wasserstoff herstellen, um ihn nach Europa und Deutschland exportieren. Dazu müsse mit man sonnen- und windreichen Regionen kooperieren und die notwendige Technik nach Afrika und in den Nahen Osten exportieren. „So verbinden wir eine vernünftige Klimaschutz- mit einer vernünftigen Wirtschaftspolitik, die neue Arbeitsplätze schafft“, so Ploß, der gegenwärtig an einem entsprechenden Strategiepapier für die CDU schreibt. Es sieht vor, dass in Marokko oder Ägypten große Wind- und Solarparks entstehen (die gibt es dort schon).  Mit dem grünen Strom soll Wasserstoff erzeugt werden, der dann per Pipeline oder Schiff nach Deutschland gelangt.

Ploß setzt sich für alternative Kraftstoffe und Wasserstoffmobilität ein, hat kürzlich mit seiner Fraktion ein entsprechendes Strategiepapier verabschiedet. Als Vorreiter bei den Themen Wasserstoff und Brennstoffzelle sieht er Japan. Anfang des Monats hat er die Inselnation im Pazifik besucht, von deren Technologieoffenheit“ wir „in Deutschland noch einiges lernen können“, wie er während seiner Reise auf Facebook postete.

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