H2Share-Projekt mit Demo-Lkw in den Niederlanden unterwegs

27-Tonnen-Wasserstofftruck wirbt für H2-Schwerlast-Antrieb

Eben ist – einzig in den Benelux-Ländern – in den Niederlanden ein Vorführ-Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb in seinen ersten Praxiseinsatz im Rahmen des EU-finanzierten Projekts „H2Share“ gestartet. Wystrach hat für das Projekt eine mobile Wasserstofftankstelle mit niedrigem Energieverbrauch entwickelt; zum ersten Mal wird ein Lkw in diesem Rahmen und in Kombination mit einer mobilen Tankstelle getestet. Der Start der Vorführungen ist ein großer Schritt voran für die Entwicklung einer emissionsfreien Schwerlast-Lkw-Industrie in Nord-Europa und liefert praktische Erfahrungen mit einem Brennstoffzellen-Truck.

Wasserstoff-Tanklastzug - Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Wasserstoff-Tanklastzug – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Belege aus dem Logistiksektor zeigen ein stark wachsendes Interesse an der Verringerung der Umweltbelastung durch den Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge. Dies gilt insbesondere für die EU, wo der Logistiksektor 25% der gesamten CO2-Emissionen des Verkehrssektors verursacht. Während batteriebetriebene Elektro-Lkw in städtischen Gebieten effizient arbeiten können, spielt die Wasserstofftechnologie bei der emissionsfreien Logistik über längere Strecken eine Schlüsselrolle. Schwere Nutzfahrzeuge mit einer Brennstoffzellen-Reichweitenverlängerung – obwohl in der EU noch nicht kommerziell verfügbar – haben ein enormes Potenzial. Während sie einen neuen Markt eröffnet, kann sie auch zu umweltfreundlichen Verkehrslösungen beitragen, indem sie Kohlenstoffemissionen reduziert und die Luftqualität verbessert.

Das Projekt zielt darauf ab, dieses Potenzial zu erschließen und wird seine Kräfte bündeln, beginnend mit vier führenden NWE-Regionen in den drei Mitgliedstaaten (BE, NL, DE), die über Erfahrungen mit der Wasserstofftechnologie verfügen. (H2-Share steht für „‚Hydrogen Solutions for Heavy-duty transport Aimed at Reduction of Emissions in North-West Europe“ – “ Wasserstofflösungen für den Schwerlastverkehr mit dem Ziel der Emissionsreduzierung in Nordwesteuropa“).

Während seines dreimonatigen Einsatzes bei BREYTNER, einem Anbieter für emissionsfreie Transporte, wird der Schwerlast-Lkw für Handelslogistik eingesetzt, zum Beispiel für die Belieferung einzelner Verkaufsfilialen und für emissionsfreie Lösungen auf der letzten Meile. BREYTNER hofft, mit dem Test des Fahrzeugs in verschiedenen logistischen Prozessen Antworten darauf beizusteuern, wo ein Wasserstoff-Lkw am effizientesten eingesetzt werden kann. Nach seinem Einsatz bei BREYTNER wird der Truck Praxistests bei weiteren Partnern durchlaufen.

Sechs Stationen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Frankreich soll das System, bestehend aus Lkw und Wasserstofftankstelle, durchlaufen. Um den Lkw an allen Stationen einsetzen zu können, ohne auf stationäre Wasserstofftankstellen angewiesen zu sein, hat Wystrach eine mobile Wasserstofftankstelle mit niedrigem Energiebedarf entwickelt. Diese nutzerfreundliche und offiziell zugelassene Lösung mit ihrem mobilen Konzept und großer Speicherkapazität erlaubt flexible Anwendungsmöglichkeiten.

„Derzeit gibt es einige Markthindernisse für den kosteneffizienten Einsatz von Wasserstoff-Fahrzeugen im Schwerlastverkehr. Um eine gute TCO-Bilanz (Total Cost of Ownership) zu erzielen, müssen diese Hindernisse beseitigt werden; der Wasserstoffpreis muss signifikant sinken, die Zahl der Wasserstofftankstellen muss steigen, ebenso das Vertrauen in Brennstoffzellen-Systeme. Innerhalb des ‚H2-Share’-Projekts möchte VDL zusammen mit seinen Partnern zeigen, dass Wasserstoff-Brennstoffzellen-Systeme in Lastfahrzeugen marktreif sind und dass die Zuverlässigkeit bei täglicher Nutzung in der Praxis in Nord-West-Europa gegeben ist. Wir wollen richtungweisend sein bei der Entwicklung eines Massenmarktes für diese Technologie.“ Menno Kleingeld, Managing Director bei VDL ETS.

Das Projekt wird von der EU via Interreg NWE mit 1,69 Millionen Euro gefördert und von WaterstofNet koordiniert. WaterstofNet richtet sich seit über einem Jahrzehnt auf die Entwicklung von Wasserstofftechnik in Europa und war verantwortlich für die ersten Projekte mit wasserstoffbetriebenen Entsorgungsfahrzeugen und Schwerlast-Lkw in Europa.

Partner und assoziierte Partner von H2 Share:

  • Automotive-NL,
  • BREYTNER,
  • Colruyt Group,
  • Cure,
  • DHL,
  • E-mobil,
  • Hydrogen Europe,
  • Dutch ministry of Infrastructure,
  • TNO,
  • VDL
  • ETS,
  • WaterstofNet,
  • Wystrach.
  • Die Stadt Helmond und VIL sind Sub-Partner in dem Projekt.

->Quellen: