Flexiblere Lastfluss-Steuerung im Stromnetz

Amprion und Smart Wires wollen mit Serien-Kompensator Netz effizienter nutzen

Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Amprion hat einer Medienmitteilung vom zufolge mit dem US-Silicon-Valley-Unternehmen Smart Wires eine Kooperationsvereinbarung für ein Pilotprojekt unterzeichnet. Damit soll die Übertragungskapazität des Stromnetzes gesteigert und gleichzeitig das hohe Niveau der Systemstabilität gehalten werden.

Windgeneratoren und Strommasten bei Pfalzfeld, Hunsrück – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Die Partner starten das dreiphasige Projekt mit den Ziel, einen mobilen modularen, statisch-synchronen Serien-Kompensator (mSSSC) im Netzgebiet von Amprion einzusetzen. Dieser „SmartValve“ soll dazu beitragen, Leitungen gleichmäßiger auszulasten.

„Wir sehen in dieser innovativen Technik das Potenzial, das Netz effizienter zu nutzen und den Bedarf an Redispatch zu senken“, sagt Klaus Kleinekorte, technischer Geschäftsführer von Amprion. Die Kosten für Redispatch sind in den vergangenen Jahren in Deutschland auf über eine Milliarde Euro gestiegen und belasten die Stromkunden.

Der SmartValve kann durch gezielte Lastflussänderungen Leitungen entlasten. So lässt sich das Übertragungsnetz noch besser steuern und dadurch der Einsatz von Kraftwerken zur Überbrückung von Netzengpässen weiter reduzieren. Der Kompensator ist modular aufgebaut und kann dadurch einfacher transportiert und damit auch flexibler an unterschiedlichen Standorten eingesetzt werden, wenn sich das marktgetriebene Lasflussverhalten ändert. Damit ergänzt die neue Technologie herkömmliche Phasenschiebertransformatoren (PST). Zusätzlich kann sie systemstützend wirken.

Um die Systemstabilität des Stromnetzes in Zeiten der Energiewende weiterhin zu gewährleisten, nutzt Amprion bereits verschiedene innovative Technologien wie die PST oder Blindleistungskompensationsanlagen (Bild re.) wie Statcom.

„Wir freuen uns sehr, mit Amprion, einem der angesehensten ÜNB der Welt, zusammenzuarbeiten. Wir freuen uns insbesondere darüber, dass unsere Technologie von einem Land in Betracht gezogen wird, das eine herausragende Rolle in der Energiewende spielt“, sagte . „Nicht zuletzt kann man das Gewicht, das wir der Partnerschaft mit Amprion beimessen auch daran ablesen, dass wir in Europa und insbesondere Deutschland einen Unternehmensstandort etabliert haben.“

Amprion und Smart Wires rechnen mit einer Projektlaufzeit von zwei bis drei Jahren, um die neue Technik im Stromnetz zu erproben.

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