PtX-Hub beim Aktionsbündnis Klimaschutz vorgestellt

BMU und BMWi unterstützen jetzt gemeinsam nachhaltige Wasserstoff-Produktion in Entwicklungs- und Schwellenländern

Der International PtX-Hub Berlin wird künftig von zwei Bundesministerien unterstützt. Ende 2019 wurde die Plattform vom Bundesumweltministerium gegründet und wird seither durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) betrieben. Nun wird sich auch das Bundeswirtschaftsministerium am PtX-Hub beteiligen. Vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern soll der Hub die nachhaltige Produktion und den Einsatz von klimaneutralen Grund- und Kraftstoffen auf Basis von grünem Wasserstoff vorantreiben. Der Aufbau von internationalen Netzwerken und der interdisziplinäre Wissenstransfer über den PtX Hub soll einer nachhaltigen Wasserstoff- und PtX-Wirtschaft global zum Durchbruch verhelfen. Die künftige Beteiligung des BMWi wurde einer Medienmitteilung zufolge in der 11. Sitzung des „Aktionsbündnisses Klimaschutz“ am 26.11.2020 bekannt gegeben.

Wasserstoff-Zapfsäule an Multi-Energie-Tankstelle – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Das Aktionsbündnis Klimaschutz ist das zentrale Dialogforum zur kontinuierlichen Diskussion klimaschutzpolitischer Positionen zwischen den gesellschaftlichen Gruppen und mit der Bundesregierung. Es unterstützt die Bundesregierung bei der Erreichung der Klimaschutzziele für Deutschland und erkennt die Mitverantwortung seiner Mitglieder für das Gelingen der Transformation zu einer weitgehend treibhausgasneutralen Gesellschaft bis 2050 an. Das Aktionsbündnis soll die Umsetzung der Maßnahmen des Klimaschutzprogramms 2030 unterstützen, die Aktivierung der vorhandenen Potenziale unter anderem durch eine Vernetzung eigener Aktivitäten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Aktionsbündnis erleichtern und weitere Handlungsmöglichkeiten identifizieren. Das BMU plant in der Energieregion Lausitz ein PtX-Kompetenzzentrum, das 2021 eröffnet werden soll. Dort wird die Diskussion um Nachhaltigkeitsanforderungen bei Produktion und Einsatz von PtX vorangetrieben.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Grüner Wasserstoff ist nicht nur für den Klimaschutz ein großer Gewinn. Er eröffnet auch eine starke industriepolitische Perspektive, sowohl in Deutschland als auch in Entwicklungs- und Schwellenländern. Damit eine nachhaltige Ausrichtung des neuen Industriezweigs gelingt, brauchen wir lebhaften Austausch zwischen Wissenschaft und Unternehmen weltweit. Der PtX-Hub ist ein wichtiger Ausgangspunkt für neue Netzwerke, um Innovationen und Wertschöpfungsketten auszubauen.“

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Wir haben mit dem bestehenden Netzwerk der Energiepartnerschaften weltweit eine gute Basis für erfolgreiche Kooperationen auch im Wasserstoffbereich. Darauf wollen wir aufbauen, um unsere klimapolitischen Ziele zu erreichen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Chancen der Wasserstofftechnologien zu nutzen und Arbeitsplätze zu schaffen.“

Welche Folgen hat die deutsche Klimaschutzpolitik für Menschen mit geringem Haushaltseinkommen in Deutschland ebenso wie für Menschen in Ländern des Globalen Südens – und wie lassen sich diese Folgen abfedern oder sogar in positive Effekte umwandeln? Diesen Fragen widmete sich die elfte Sitzung des Aktionsbündnisses Klimaschutz. Grüner Wasserstoff (Power to X/PtX) steht in diesem Kontext für einen neuen Wirtschaftszweig mit großem Potenzial für Umwelt und Wirtschaft. Denn viele Unternehmen können Ökostrom für ihre Produktion nicht direkt nutzen. Dazu zählt die chemische Industrie, die Stahl- und Zementindustrie sowie der Luft- und Seeverkehr. Der Markthochlauf von PtX bietet daher viele Chancen für den Klimaschutz, die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, auch in Deutschlands Partnerländern. Günstige Bedingungen für die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, die Wertschöpfung hin zu handelbaren Produkten und die Integration derselben in globale Wertschöpfungsketten führen zu neuen Geschäftsmöglichkeiten.

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