150 Millionen Grad heiß
Zahlreichen Medienberichten zufolge soll Wissenschaftlern in einem chinesischen Forschungsreaktor eine Sensation gelungen sein: Bei 150 Millionen Grad Celsius verschmolzen sie die Kerne zweier Atome zehn Sekunden lang. „Der Tokamak-Reaktor HL-2M in Chengdu in der südwestchinesischen Provinz Sichuan schloss seine erste Entladung am 4. Dezember ab, was Chinas unabhängige Beherrschung der Konstruktion und des Baus großer, fortschrittlicher Tokamak-Geräte und ihrer Betriebstechnologie bedeutet“, so die stolze Originalmitteilung der China National Nuclear Corporation (CNNC).
Damit sei eine solide Grundlage für die unabhängige Planung und den Bau von Chinas Kernfusionsreaktoren geschaffen, hieß es weiter. Der Tokamak-Reaktor HL-2M sei derzeit die größte fortgeschrittene Tokamak-Anlage in China mit den höchsten Parametern. HL-2M sei die nächste Generation der fortgeschrittenen Forschungseinrichtung des Landes für Kernfusionsversuche mit magnetischem Einschluss.
Das Gerät verfüge über eine fortschrittliche Struktur und Steuerungsmethode, „das Plasmavolumen ist mehr als doppelt so groß wie bei bestehenden inländischen Geräten, die Plasmastromkapazität wird auf mehr als 2,5 Megaampere erhöht, und die Temperatur der Plasmaionen kann 150 Millionen Grad erreichen. Dies bedeutet, dass hohe Dichte, hoher spezifischer Druck und hoher Bootstrap-Strom-Betrieb erreicht werden können“.
Chinas größte Betreibergesellschaft CNNC nennt den Tokamak „ein wichtiges Hilfsmittel bei der Realisierung der sprunghaften Entwicklung von Chinas Entwicklung der Kernfusionsenergie, und er ist auch eine unverzichtbare Plattform, auf der China die ITER-Technologie verarbeiten und integrieren kann“.
Das Projekt wurde 2009 von der chinesischen Atomenergiebehörde genehmigt und unabhängig vom Südwest-Institut für Physik der Nationalen Atomenergiebehörde Chinas (Southwestern Institute of Physics der China National Nuclear Corporation, CNNC) entworfen und gebaut. Zuvor hat die CNNC nacheinander verschiedene Arten von Fusionsforschungsgeräten mit magnetischem Einschluss entwickelt und drei große nationale wissenschaftliche Forschungseinrichtungen – HL-1, HL-1M und HL-2A – gebaut und eine Reihe wichtiger wissenschaftlicher Forschungsergebnisse erzielt.
Solarify ist skeptisch: Es bleibt vorerst offen, inwiefern es sich hierbei um eine Propagandameldung handelt. Allerdings wurde sie von vielen westlichen Medien bereitwillig übernommen. So etwa auch von der Internetseite von ITER, dem europäischen Fusionsprojekt…
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