IEA warnt vor Mangel an kritischen Mineralien

Gefahr für die weltweite Energiewende

Die Internationale Energie-Agentur IEA hat ihren Bericht „The Role of Critical Minerals in Clean EnergyTransitions“ veröffentlicht. Darin warnt sie vor einem Mangel an kritischen Mineralien aufgrund der voranschreitenden Energiewende. Die Versorgung mit kritischen Mineralen, die für wichtige saubere Energietechnologien wie Elektrofahrzeuge und Windkraftanlagen unerlässlich sind, müsse in den kommenden Jahrzehnten stark zunehmen, um die Klimaziele der Welt zu erreichen, so die IEA. Dies schaffe potenzielle Energiesicherheitsrisiken, denen sich die Regierungen jetzt stellen müssten (Bild: Kritische Mineralien – Titel © iea.org).

Kritische Mineralien – Titel © iea.org

Der Sonderbericht ist die bislang umfassendste globale Studie zur zentralen Bedeutung von Mineralien wie Kupfer, Lithium, Nickel, Kobalt und Seltener Erden für eine sichere und schnelle Transformation des globalen Energiesektors. Ein Mangel könnte den globalen Fortschritt in Richtung einer sauberen Energiezukunft langsamer und kostspieliger machen – und daher die internationalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels behindern, so die IEA.

Sie betont, dass sich der Mineralstoffbedarf eines Energiesystems mit sauberen Energietechnologien erheblich von dem eines mit fossilen Brennstoffen betriebenen Systems unterscheidet. Ein typisches Elektroauto benötige sechsmal so viel Mineral wie ein herkömmliches Auto, und eine Onshore-Windkraftanlage benötige neunmal mehr Bodenschätze als ein Gaskraftwerk ähnlicher Größe.

Die Nachfrage- und Angebotsaussichten variieren stark je nach Mineral, aber der Gesamtbedarf des Energiesektors an kritischen Mineralien könnte sich bis 2040 um das Sechsfache erhöhen, je nachdem, wie schnell die Regierungen zur Emissionsreduzierung vorgehen. Dies sei nicht nur ein massiver Anstieg in absoluten Zahlen, sondern mit sinkenden Kosten für Technologien würden die Mineraleinträge einen immer wichtigeren Teil des Werts der Schlüsselkomponenten ausmachen, wodurch ihre Gesamtkosten anfälliger für potenzielle Mineralpreisschwankungen würden.

Die wirtschaftliche Bedeutung dieser Mineralien wachse ebenfalls schnell: Die heutigen Einnahmen aus der Kohleproduktion seien zehnmal höher als die aus Mineralien der Energiewende. In klimabedingten Szenarien würden diese Positionen jedoch weit vor 2040 umgekehrt, heißt es in dem Bericht.

Im Gegensatz zu Öl – einer Ware, die weltweit produziert und auf liquiden Märkten gehandelt wird – ist die Produktion und Verarbeitung vieler Mineralien wie Lithium, Kobalt und einiger Seltener Erden in einer Handvoll Ländern hoch konzentriert, wobei auf die drei größten Hersteller mehr als 75 Prozent der Lieferungen entfallen.

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