Stromnetzgebühren steigen 2022 auf Rekordhoch

Netzentgelte im Bundesvergleich

Die Netznutzungsentgelte im Bereich Strom steigen im kommenden Jahr im bundesweiten Durchschnitt um 3,7 Prozent an und erreichen ein neues Rekordniveau. Bei einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden pro Jahr liegen die Stromnetzgebühren im Jahr 2021 bei durchschnittlich 292 Euro (netto). Laut aktuellem Stand wird dieser Wert um 11 Euro auf 303 Euro (netto) pro Jahr ansteigen. Allerdings gibt es regional starke Unterschiede. Das hat eine am 18.10.202 1veröffentlichte Analyse des Vergleichsportals Verivox ergeben.

Verbraucher in Ostdeutschland zahlten mit durchschnittlich 320 Euro 7 Prozent höhere Netzkosten als im Westen (299 Euro) – Strommasten und Windenergie bei Nauen, Brandenburg) – Foto © Dieter Fichtner für Solarify

Die Netznutzungsentgelte im Bereich Strom steigen im kommenden Jahr im bundesweiten Durchschnitt um 3,7 Prozent an und erreichen ein neues Rekordniveau. Bei einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden pro Jahr liegen die Stromnetzgebühren im Jahr 2021 bei durchschnittlich 292 Euro (netto). Laut aktuellem Stand wird dieser Wert um 11 Euro auf 303 Euro (netto) pro Jahr ansteigen. Allerdings gibt es regional starke Unterschiede. Das hat eine Analyse des Vergleichsportals Verivox ergeben, die am 18.10.2021veröffentlicht wurde.

In Bremen, Hamburg, Saarland bis zu 13 Prozent mehr

Netzentgelte machten rund ein Viertel des Strompreises aus, heißt es in der verivox-Pressemeldung.  Allerdings würden Verbraucher regional unterschiedlich stark belastet: Den stärksten Anstieg gebe es in Bremen mit einem Plus von rund 13 Prozent. Das entspreche einer jährlichen Mehrbelastung von 27 Euro. Im Hamburg stiegen die Stromnetzgebühren um 7,7 Prozent, im Saarland um 7,5 Prozent.

Entlastungen gebe es laut Studie in keinem Bundesland, lediglich in Sachsen-Anhalt blieben die Netzentgelte 2022 stabil. Leichte Steigerungen von unter 2 Prozent seien in Thüringen, Niedersachsen und Berlin zu verzeichnen.

In den alten Bundesländern stiegen die Netzentgelte mit rund 4 Prozent etwas stärker als in den neuen Ländern (plus 3 Prozent). Damit dürften die Strompreisunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland weiter abnehmen. Dennoch zahlten Verbraucher in Ostdeutschland mit durchschnittlich 320 Euro noch 7 Prozent höhere Netzkosten als im Westen (299 Euro).

Strompreise stagnieren auf hohem Niveau

Das Stromnetz koste die privaten Verbraucher im kommenden Jahr mehr als jemals zuvor. Innerhalb der letzten zehn Jahre seien die Gebühren um gut ein Drittel (34 Prozent) angestiegen.

Nur durch die jüngst bekanntgegebene deutliche Senkung der EEG-Umlage von 6,5 Cent auf 3,723 Cent je Kilowattstunde bleibe der Strompreis im kommenden Jahr stabil. „Da die Netzgebühren im Bundesschnitt ansteigen, werden die Strompreise 2022 trotz EEG-Umlagen-Deckelung voraussichtlich auf hohem Niveau stagnieren“, so das Resümee der Studie.

Stromanbieter hätten noch bis Mitte November Zeit, um zu entscheiden, ob sie Preiserhöhungen oder -senkungen an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben. Gebe es eine Preisänderung, hätten Verbraucher immer ein Sonderkündigungsrecht.

Methodik

Für die durchschnittlichen Stromkosten seien die Werte des Verivox-Verbraucherpreisindex Strom herangezogen worden, der die Preise der örtlichen Versorger und der wichtigsten überregionalen Anbieter berücksichtige. Für die Entwicklung der Netznutzungsentgelte 2022 seien die vorläufigen Veröffentlichungen der Verteilnetzbetreiber betrachtet worden. In die Betrachtung seien 79 Prozent der deutschen Stromversorgungsgebiete eingeflossen, erklärt verifox die Vorgehensweise.

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