E-Mobility: Fußabdruck nicht so sauber, wie manche annehmen

Gesamten Lebenslauf bewerten

Auch in den USA wird über die Nachhaltigkeit der E-Mobilität diskutiert: Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge sei zwar notwendig, aber man sollte dabei bedenken, dass noch viel Arbeit zu leisten sei und „keine sofortige magische Lösung für ein großes und komplexes Problem“ bereitstehe, schreibt Erik Sherman etwa am 11.10.2021 auf Forbes. Gehe es nach den Wirtschaftsnachrichten, sei eine der wichtigsten Antworten auf die Besorgnis über den Klimawandel die Einführung von Elektrofahrzeugen (EV). Der Fokus sei nicht überraschend – doch nicht ohne Tücken.

E-Mobilität – nur mit grünem Strom sinnvoll – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Nach Angaben der US-Umweltschutzbehörde ist der Verkehrssektor für etwa 29 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich, die hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen. Wenn es gelingt, die Treibhausgasemissionen von Autos und Lastwagen zu reduzieren, könnte das Land einen großen Schritt nach vorne machen, so dass E-Fahrzeuge naheliegend erscheinen. Aber nicht erst seit heute wird über den Fußabdruck von E-Autos diskutiert.

Um aber den CO2-Fußabdruck eines Produkts korrekt zu bewerten, uss man seine Emissionen während der gesamten Lebensdauer betrachten, d. h. die Emissionen, die in den verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus entstehen. Derzeit verursachen E-Fahrzeuge bei ihrer Herstellung mehr Emissionen als vergleichbare, mit fossilen Brennstoffen betriebene Fahrzeuge, was vor allem auf die Produktion der Batterien zurückzuführen ist. Die derzeit wichtigste Batterietechnologie für Elektroautos, die Lithium-Ionen-Batterie, verliert nach acht Jahren 20 % Speicherkapazität und die Ladeleistung lässt nach, was den Gebrauchtwagenmarkt letztlich unattraktiv macht.

Es gibt auch Probleme bei der Gewinnung von Seltenen Erden für die Magneten, wesentlicher Bestandteil leistungsstärkerer E-Motoren. Viele dieser und anderer Materialien, die beim Bau von Elektrofahrzeugen verwendet werden, haben zusätzliche Umweltauswirkungen, die über den Kohlenstoffausstoß hinausgehen. Nebenprodukte des Bergbauprozesses können Abwässer erzeugen, die gefährliche Schwermetalle in die Trinkwasserversorgung ärmerer Länder bringen.

Allerdings können Elektrofahrzeuge auf lange Sicht die Umwelt entlasten. vor allem dann, wenn die Betriebsemissionen eines Elektrofahrzeugs möglichst gering sind: dann ist die Chance, dass es die höheren Herstellungsemissionen im Laufe der Zeit mehr als ausgleicht, desto größer. Wie viel Zeit dafür benötigt wird, hängt von den Fahrgewohnheiten, dem Stromnetz und der zukünftigen Batterietechnologie ab. Und vor allem davon, ob Grünstrom zum Laden verwendet wird.

->Quelle und vollständiger Artikel:  forbes.com/electric-vehicles-footprints-may-not-currently-be-as-clean-as-some-assume