Neue Technologien für Deutschland

Tech for Net Zero-Allianz veröffentlicht 20 richtungsweisende Innovationen für Klimaneutralität

Die von der Deutschen Energie-Agentur (dena) und Breakthrough Energy ins Leben gerufene Tech for Net Zero-Allianz hat am 10.12.2021 ihren Report „Klimaneutralität 2045 – Neue Technologien für Deutschland“ veröffentlicht. Darin stellt sie 20 richtungsweisende, auf dem Weg zur Klimaneutralität entscheidende Innovationen vor. Neben neuen Anwendungsfeldern für die Photovoltaik gehören dazu neuartige Energiespeicher, elektrifizierte Antriebssysteme, Anwendungen auf Basis von grünem Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe, alternative Baumaterialien sowie technische CO2-Senken. Anhand der Beispiele zeige sich, dass eine ganzheitliche Technologieförderung benötigt werde, die einen geeigneten regulatorischen Rahmen schaffe, Förderinstrumente gezielt einsetze, die notwendige Infrastruktur bereitstelle und die schnelle Skalierung und Kommerzialisierung durch Unternehmen unterstütze. Entscheidend sei dabei die Entwicklung eines Marktdesigns, das entsprechende Preissignale setze, um innovative Technologien in den Markt zu führen und wettbewerbsfähig zu machen, heisst es in der dena-Pressemeldung.

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena, kommentiert: „Technologische Innovationen sind von zentraler Bedeutung für die Erreichung von Klimaneutralität. Die deutsche Unternehmens- und Forschungslandschaft entwickelt bereits viele wegweisende Innnovationen. Der beste Rahmen dafür sind die Entwicklung von Märkten, die sich ganz klar an der Reduzierung von CO2 ausrichten. Es ist nun an der neuen Bundesregierung einen ganzheitlichen Ansatz zur Technologieförderung zu implementieren, um den rechtzeitigen Markteintritt dieser Technologien zu ermöglichen. Die Potentiale und Perspektiven sind da.“

Viele der erforderlichen Rahmenbedingungen seien im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung adressiert. Der Report zeige, dass die neue Bundesregierung sich dabei vor allem auf drei Felder fokussieren sollte, um eine strukturierte Technologieförderung in die Tat umzusetzen:

Erstens sei die Ausrichtung des Europäischen Green Deal mit einem klaren Fokus auf die Förderung von Innovationen in allen Entwicklungsstadien von zentraler Bedeutung. Die in den Vorschlägen der Europäischen Kommission bereits angelegten Instrumente wie etwa die CO2-Bepreisung, Nutzungsquoten und Besteuerungsgrundlagen sollten dabei aufgenommen und weiterentwickelt werden, heißt es in dem Bericht.

Parallel dazu sei die Umsetzung einer ambitionierten nationalen Klima- und Energiepolitik notwendig, die Räume für neue technologische Lösungen schaffe. Darunter fielen Anpassungen am Strommarktdesign, eine klare Ausrichtung der Abgaben und Umlagen an die Vermeidung von CO2, die Schaffung von grünen Leitmärkten sowie die Einführung eines CO2-Schattenpreises für die öffentliche Verwaltung. Dazu gehörten auch der Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft, Änderungen an Gebäude- und Wärmeregulatorik sowie der strukturierte Aufbau eines Mechanismus zur Umsetzung von Klimaschutzverträgen (Carbon Contracts for Difference) im Industriesektor.

Drittens brauche es eine proaktive Innovationspolitik, die Gründerinnen und Gründer in die Lage versetze, Klimatechnologien zu entwickeln und zu skalieren. Matching Grants und die Ausweitung des Deep Tech Future Fonds könnten dabei Zugang zu ausreichend Wagniskapital sichern. Gleichzeitig müssten öffentliche Bürgschaften das technologische Risiko neuer Klimainnovationen reduzieren. Auch Ausgründungen aus Forschungseinrichtungen sollten standardisiert und vereinfacht werden.

Hintergrund zur Tech for Net Zero Allianz

Die Tech for Net Zero Allianz wurde von der dena und Breakthrough Energy in 2021 initiiert. Die Allianz will aufzeigen, wie bessere strukturelle Rahmenbedingungen für innovative Energie- und Klimatechnologien geschaffen werden können, um das Ziel Klimaneutralität in Deutschland zu erreichen. Neben den beiden Gründungs-institutionen gehören der Allianz bislang 26 Organisationen und Unternehmen an, darunter Climate-Tech-Start-ups, Investoren, Forschungseinrichtungen und Think Tanks. Die Allianz wird inhaltlich von 1.5°Ventures, einem Climate-Tech Venture Builder aus Berlin, als Content-Partner unterstützt. Finanziert wird das Projekt durch Breakthrough Energy.

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