Schwedt-Raffinerie findet Übernahmewillige

Zwei Unternehmen zeigen Interesse

Während eine von Wirtschafts- und Klimaminister Habeck gegründete Task Force den Umgamg mit den Folgen eines Ölembargos vorbereitet, suchen die Rosneft-Raffinerie und Schwedt Interessenten an dem riesigen Erdölverarbeitungswerk an der Oder. Zwei mögliche neue Betreiber haben Medienmeldungen vom 24.05.22 zufolge (RBB, Handelsblatt) nun Interesse bekundet: Biokraftstoff-Hersteller Verbio und das österreichische, zum estnischen Öl-Terminal-Betreiber Liwathon gehördende Energie-Unternehmen Alcmene können sich nach eigenen Angaben eine Übernahme vorstellen.

PCK-Raffinerie Schwedt – Foto © Uckermaerker – Eig. Werk, CC BY-SA 4.0, commons.wikimedia.org

Verbio aus Leipzig betreibt bereits seit 2005 auf dem PCK-Gelände einen Standort für Bio-Treibstoff-Produktion.  Dessen Geschäftsführer Claus Sauter betonte gegenüber dem rbb, Verbio habe Kapazität und Know-How, um mit dem Umbau zu beginnen. Doch dazu brauche es aber die Unterstützung der Politik und klare Kommunikation. In den vergangenen Wochen sei aber genau das Gegenteil geschehen: „Wir kümmern uns im Moment gerade darum, fossiles Gas aus Katar und Fracking Gas aus den USA zu bekommen. Hallo? Ich dachte, wir wollen die Gesellschaft dekarbonisieren.“ Die Politik habe offenbar kein Interesse daran, die PCK-Raffinerie grün zu machen.

Noch ist die PCK-Raffinerie mehrheitlich im Besitz des russischen Staatskonzern Rosneft und verarbeitet russisches Erdöl. Dabei waren auch Enteignung und eine Treuhänderschaft Thema. Ob der russische Mehrheitseigner Rosneft einer privaten Übernahme durch andere Unternehmen zustimmen würde, bleibt offen. Daher bleiben auch eine mögliche Überführungs- oder Trauhandlösung weiterhin Optionen. Bislang sind aber beide Offerten nur Interessensbekundungen.

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