Dii-Energiewende-Modellrechnung: Schneller ist billiger

Verzögerungen belasten nicht nur Umwelt, sondern auch Geldbeutel

Ein schnellerer Umstieg auf regenerative Energien entlastet nicht nur die Umwelt und macht unabhängiger, er ist unter dem Strich auch deutlich billiger als ein langsamer Wandel. Das ist das Ergebnis einer publizierten Modellrechnung, welche die niederländischen Experten Frank Wouters und Ad van Wijk, Beiratsmitglieder von Dii Desert Energy (ehemals Desertec Industrial initiative), am 26.07.22 vorgelegt haben.

CSP-Kraftwerk Kuraymat, Ägypten – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Die beiden  haben dafür ein Rechenmodell entwickelt, das die westeuropäische Situation nachbildet. Für das fiktive Industrieland namens Utopia wurden drei Entwicklungspfade durchgerechnet: eine schnelle Wende, die bereits bis 2035 CO?-Emssionen auf Null bringt, einen allmählichen, linearen Übergang bis 2050 und ein verzögertes Szenario, bei dem erst ab 2035 mit dem Umstieg begonnen wird.

Das Modell liefert klare Ergebnisse. Der beschleunigte Weg ist nicht nur ein Gewinn für das Klima, sondern auch rund 21 Prozent billiger als der schrittweiser Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Die kumulierten Einsparungen belaufen sich auf vier Billionen Dollar über einen Zeitraum von 30 Jahren. Die Emissionen sinken im gleichen Zeitraum von 32,7 GT auf 13,1 GT.

Am anderen Ende des Spektrums verursacht der verzögerte Übergang gegenüber dem schrittweisen Vorgehen Mehrkosten von 3,8 Billionen Dollar. Verglichen mit dem beschleunigten Szenario müssen sogar 7,7 Billionen Dollar mehr aufgewendet werden. Der CO?-Ausstoss läge dann mit 51,3 GT bei rund dem Vierfachen des beschleunigten Modells.

Entscheidender Faktor ist dabei der Preis für Emissionsrechte. Die Studienautoren rechnen mit einem schrittweisen Anstieg von 50 bis auf 150 Dollar je Tonne CO?. Bei den Kosten für fossile Brennstoffe gehen sie von gleichbleibenden Preisen aus, was angesichts der volatilen Märkte eher den unteren Rand der Entwicklung darstellen dürfte.

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