BMW Group: ab 2026 mehr als ein Drittel mit reduzierten CO2-Emissionen
BMW verfolgt nach eigenen Angaben seine Klimaziele im Lieferantennetzwerk weiter und reduziert den CO2-Fußabdruck im Stahl-Einkauf deutlich. Nach ersten Verträgen mit europäischen Lieferanten hat die BMW Group nun weitere Vereinbarungen zur Lieferung von CO2-reduziertem Stahl in den USA und China abgeschlossen. „Stahl ist einer der Hauptverursacher von CO2-Emissionen in unserer Lieferkette. Deshalb bauen wir unser Stahl-Portfolio umfassend um und werden unser weltweites Produktionsnetzwerk ab 2026 zu mehr als einem Drittel mit CO2-reduziertem Stahl beliefern,“ sagt Joachim Post, Vorstand der BMW AG für Einkauf und Lieferantennetzwerk.
„So verringern wir den CO2-Fußabdruck unserer Lieferkette jährlich um rund 900.000 Tonnen und fördern gleichzeitig die Transformation der Stahlindustrie.“ Mittelfristig wird die BMW Group die CO2-Einsparungen durch Vereinbarungen mit weiteren Stahl-Lieferanten steigern und damit die Dekarbonisierung des Lieferantennetzwerks konsequent vorantreiben. Derzeit entfallen rund 20 Prozent der CO2-Emissionen in der Lieferkette eines mittelgroßen vollelektrischen Fahrzeugs auf Stahl und stehen damit an dritter Stelle – nach Batteriezellen und Aluminium. Trotzdem ist Stahl mit seinen vielseitigen Eigenschaften einer der wichtigsten Werkstoffe im Automobilbau und wird auch für zukünftige Fahrzeugkonzepte und -generationen nicht an Bedeutung verlieren.
Fokus auf erneuerbare Energien in USA und Mexiko
Für die Region Amerika wurden mit den US-amerikanischen Stahlherstellern Steel Dynamics (SDI) und Big River Steel Steel, einem U. S. Steel-Unternehmen, Vereinbarungen zur Umstellung der lokalen Stahlproduktion auf Strom aus erneuerbaren Energien getroffen.
In den USA und Mexiko bezieht die BMW Group rund die Hälfte des benötigten Flachstahl-Volumens über das Elektrostahlverfahren, bei dem Eisen und Stahlschrott mithilfe elektrischer Energie eingeschmolzen werden. Dieses Herstellungsverfahren bietet durch die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien hohe CO2-Einsparpotentiale. Aus dem CO2-reduzierten Stahl entstehen in den BMW Group Werken Spartanburg und San Luis Potosí Rohkarosserien für BMW Fahrzeuge. Aufgrund seiner Materialeigenschaften eignet sich der Elektrostahl vor allem für Strukturbauteile, wie zum Beispiel den Unterboden.
Einsatz innovativer Technologien in China
In China hat die BMW Group bereits im August eine Vereinbarung mit dem Stahlhersteller HBIS Group geschlossen, die die BMW Group Werke in Shenyang ab 2023 mit ersten Mengen an CO2-reduziertem Stahl beliefern wird. Die HBIS Group stellt ab 2026 schrittweise auf ein wasserstoffbasiertes Verfahren in Kombination mit dem Elektrostahlverfahren um, was weitere CO2-Einsparungen ermöglicht. Die BMW Group ist der erste Automobilhersteller in China sein, der den CO2-reduzierten Stahl der HBIS Group in der Serienproduktion einsetzen wird.
CO2-reduzierter Stahl in Europa
Mit der Salzgitter AG hat die BMW Group eine Vereinbarung zur Lieferung von CO2-reduziertem Stahl abgeschlossen. Der Stahl soll ab 2026 für die Serienproduktion von Automobilen in den europäischen Werken der BMW Group eingesetzt werden. Bereits im Oktober des vergangenen Jahres hat die BMW Group eine Vereinbarung mit dem schwedischem Start-Up H2 Green Steel getroffen. Das Unternehmen wird die europäischen BMW Group Werke mit Stahl beliefern, der ausschließlich mit Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wird.