Stark-Watzinger will Kernfusion

BMBF-Expertengruppe eingerichtet

Es war eine wissenschaftliche Sensation, als Forscher am staatlichen Lawrence-Livermore-Labor in Kalifornien am 11.12.2022 mitteilten, es sei ihnen erstmals gelungen, beim Verschmelzen zweier Atomkerne mehr Energie zu erzeugen, als sie hineingesteckt hatten. „sie haben noch einen langen Weg vor sich“, so Evan Halper und Pranshu Verma in Washington Post und Financial Times unter Berufung auf Mitarbeiter der Einrichtung. „Wenn sich das bestätigt, erleben wir einen historischen Moment“, wird Plasmaphysiker Arthur Turrell vom Londoner Imperial College zitiert. Nun soll eine neue Expertengruppe im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Kernfusion voranbringen. Ziel ist es laut Ministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), den Weg zu einem Kraftwerk zu ebnen, das mit Kernfusion betrieben wird.

Heißes Plasma im Magnetfeld eines Tokamaks – © Eye Steel Film from Canada – MAST Tokamak, CC BY 2.0

In Deutschland erforscht vor allem das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching und Greifswald am Tokamak Wendelstein-7 die Fusion. Das IPP gliedert sich in insgesamt zehn wissenschaftliche Bereiche, die jeweils von einem Wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft geleitet werden (Organigramm). Die Forschungsarbeit vollzieht sich in sieben experimentellen und theoretischen Projekten. Die Arbeiten des IPP sind eingebettet in das Europäische Fusionsprogramm. Mit rund 1100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das IPP eines der größten Zentren für Fusionsforschung in Europa.

„Die Energiekrise zeigt, dass wir klimaneutrale, verlässliche und wirtschaftliche Energiequellen wie die Fusion brauchen“, sagte Stark-Watzinger dem Handelsblatt. Ihre Hoffnung: „Wir können die Sonne auf die Erde holen.“

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