Die Opposition ätzt, die Regierung tue zu wenig, und das Wenige auch noch zu spät, um der drohenden Klimakatastrophe Einhalt zu gebieten, wobei das Wort „Klimakatatstrophe“ nicht fällt – eher verharmlosend „Klimawandel“ oder „Klimaziele“. Allerdings bestehen kaum Zweifel darüber, dass der menschengemachte (inzwischen nur noch von beschränkten Köpfen in Frage gestellte) Temperaturanstieg auf das Konto von 20 Jahren industrie-hörigen Merkel-Koalitionen „aus Bremsern und Verweigerern“ (S. Winkelmann im DLF) geht, daher poltern die Unionsgranden nicht ganz so laut, wie sie gerne wollten. Dass die Ampel in ihrer kurzen Regierungszeit trotz Corona und Putin-Überfalls mehr als erhofft erreicht hat, wird hinter vorgehaltener Hand auch von den Herrschaften in der (ungeübten) Oppositionsrolle eingeräumt. Dass sie aber von der Sache selbst so wenig verstehen (wollen) wie in den 16 Jahren in Amt und Würden, machen sie täglich aufs Neue deutlich. Zum Beispiel, wenn der Verkehrsminister so handelt, als heiße seine Kanzlerin Merkel – obwohl ihm der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags schon unmmissverständlich Gesetzesbruch attestiert hat. Laut Klimaschutzgesetz muss der habituell lächelnde Auspuffminister nämlich schleunigst ein Sofortprogramm vorlegen, wie sein klima-maroder Laden doch noch auf Kurs kommen könnte, doch er steckt den Kopf in den Sand. Er will lieber mehr AKW und die kurz vor dem Ruhestand befindlichen länger laufen lassen; der fürchterlichen Treibhausgasbilanz des Verkehrs würde das schlichtweg gar nichts helfen. Schon eher ein Tempolimit, das bestreiten nicht einmal Profi-Raser. Und dann sollten Begriffe endlich die Wahrheit sagen: Es muss „Klimagrenze“ heißen, nicht „Klimaziele“ (warum eigentlich mehrere?), und es muss „Klimakrise“ oder „Klimakatastrophe“ heißen – das entspricht der harten Wahrheit. Wer darüber diskutieren möchte, setzt sich dem Verdacht aus, von vorgestern zu sein, oder er hegt dunkle Absichten. -Gerhard Hofmann-