Scheinlösung CCS – Energie-Kehrt-Wende „gefährlicher Irrweg“

Die Stromkonzerne wollen das Treibhausgas Kohlendioxid mittels CCS (Carbon Capture and Storage) auf dem Boden der Nordsee verpressen. (Und ihren CO2-Ausstoß weiter vernachlässigen dürfen). Bezahlen sollen das wir Steuerzahler. Die Technik ist teuer, energieintensiv (mit CCS wird 40 Prozent mehr Energie eingesetzt als ohne) und enthält viele Unbekannte. „Klima- und wirtschaftspolitisch gefährlich“ nennt Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid die Technologie. Sie könne „niemals die CO2-Reduzierung ersetzen. „CCS ist eine Scheinlösung, die einem großen Teil der Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität nicht helfen wird”, meint Smid.  “Die überdimensionierten Pläne der Bundesregierung, bis zu ein Zehntel der heutigen Emissionen, künftig zu verpressen, gaukeln Teilen der Wirtschaft ein ,weiter so‘ vor.“

Besonders problematisch sei, dass solche Technologien den „Blick auf die wahren Ziele verstellen“: Die Emissionen in Industrieländern wie Deutschland müssten schnell gesenkt werden, indem die Energiewende massiv beschleunigt und konsequent Energie gespart werde. Gemeinsam mit Smid warnen vor allem Umweltverbände und Bürgerinitiativen eindringlich vor den Gefahren der Verpressung: „CCS ist eine Scheinlösung, die den Ausstieg aus fossilen Energieträgern verhindert, die Energiewende blockiert und den Umbau zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft gefährdet. CCS ist ein gefährlicher Irrweg im Kampf gegen die Klimakrise, eine Risikotechnologie, die weder sicher noch effizient und schon gar nicht nachhaltig ist. Bei der Speicherung von CO2 im Untergrund kann die Dauerhaftigkeit des verpressten CO2 nicht garantiert werden.“

Eine Untersuchung unterschätzter Risiken der Stanford-Universität sieht in CCS eine „risikoreiche und wahrscheinlich erfolglose Strategie“ der Treibhausgasreduktion: Die Erdbebengefahr könne steigen oder das Trinkwasser gefährdet sein. Denn es bestehe große Wahrscheinlichkeit von schwachen Erdbeben im Speichergebiet. Diese wären zwar zu schwach, um größere Schäden an der Oberfläche zu verursachen, jedoch könnten die unterirdischen Speicher durch die dabei entstehenden Risse undicht werden und somit das gespeicherte Kohlenstoffdioxid wieder in die Atmosphäre entweichen. Aufgrund dieses Umstandes wird von einer in großem Maßstab geplanten CO2-Speicherung abgeraten – auch aufgrund der „enormen Kosten“ .

Ebenso wenig kann verhindert werden, dass das CO2 mit Wasser und Mineralien reagiert und neue gefährliche Stoffe entstehen. Das ist beim Beschluss der Regierungs-Kehrtwende offenbar nicht bedacht worden – oder der Druck aus der (fossilen) Energiewirtschaft war zu groß. Was die Handelnden von sich weisen, was aber naheliegt. Dass aber außer den NGO jemand den unheilvollen Mechanismus von CCS angeprangert hätte, ist bisher nicht bekannt geworden.  -Gerhard Hofmann-

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