15 Millionen für bayerischen Wasserstoff

Nachtragshaushalt für Bavarian Hydrogen Center

Mit dem Nachtragshaushalt 2012 fördert der Freistaat Bayern das Bavarian Hydrogen Center, ein Kooperationsprojekt der Friedrich-Alexander-Universität (FAU)  Erlangen mit der Technischen Universität München, der Universität Bayreuth und der Hochschule Amberg. Bei dem Forschungsprojekt suchen die beteiligten Wissenschaftler nach Möglichkeiten zur Gewinnung und Nutzung von Wasserstoff aus ausschließlich regenerativen Quellen. Außerdem wollen die Forscher den systematischen Ausbau der chemischen Energiespeicherung mit Wasserstoff, die sogenannte Wasserstoff-LOHC-Technologie, vorantreiben. Der am Ort des Energiebedarfs freigesetzte Wasserstoff kann dann in Brennstoffzellen, Verbrennungsmaschinen oder Turbinen in Elektrizität zurück gewandelt werden.

Wasserstoff gilt als einer der nachhaltigsten Energieträger und könnte bei der Energiewende eine entscheidende Rolle spielen, denn regenerative Energien, wie Sonnen- oder Windenenergie, werden aufgrund wechselnder Wetterverhältnisse nur unregelmäßig gewonnen. Außerdem kann die produzierte Energiemenge je nach Standort variieren; an der Küste etwa herrscht meistens stärkerer Wind als im Binnenland, so dass dort mehr Windenergie produziert wird. Deswegen ist eine Technologie nötig, mit der überschüssige Energie wirtschaftlich und effizient gespeichert und von einem Ort zum anderen transportiert werden kann. Der Einsatz von Wasserstoff würde sich dafür eignen, doch hat Wasserstoff nur eine sehr geringe Dichte, ist extrem leicht flüchtig und konnte sich deswegen noch nicht als Energieträger durchsetzen.

An diesem Punkt setzt die Wasserstoff-LOHC-Technologie an, die von Prof. Dr. Wolfgang Arlt, Inhaber des Lehrstuhls für Thermische Verfahrenstechnik an der FAU, und Prof. Dr. Peter Wasserscheid, Inhaber des Lehrstuhls für Chemische Reaktionstechnik der FAU, entwickelt wurde und im Rahmen des Bavarian Hydrogen Center ausgebaut werden soll. Das wissenschaftliche Verfahren ermöglicht es, Wasserstoff mithilfe der Kohlenwasserstoffverbindung Carbazol zu speichern. Die Substanz hat eine ähnliche Konsistenz wie Dieseltreibstoff und erreicht bis zu 30 Prozent des Heizwertes von Heizöl. Außerdem kann es genauso wie Heizöl gepumpt und gelagert oder mit Tanklastern über weite Strecken transportiert werden. Darüber hinaus ist Carbazol nicht explosiv, da der Wasserstoff aus der Verbindung nicht von alleine entweichen kann.

Insgesamt wird das Bavarian Hydrogen Center mit rund 15 Millionen Euro gefördert, davon allein drei Millionen Euro aus dem bayerischen Nachtragshaushalt 2012.

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