Das Wind-Versehen aus dem BMU

Röttgens peinliche Werbe-Panne

Da hat das Bundesumweltministerium einer teuer bezahlten Anzeigen-Kampagne, die für die Nutzung von Windenergie werben sollte, den Wind gleich selber aus den Segeln genommen. Die Anzeige auf der Internetseite des Ministeriums findet, zeigt drei Windränder am südlichen Ortsrand von Törwang. Dumm nur: Die Windräder sind in der Fotomontage viel zu klein, und außerdem zählt Törwang laut Windatlas der bayerischen Staatsregierung zu den Bereichen im Freistaat, in denen die Errichtung solcher Anlage tabu ist.

Bürgermeister Georg Huber traute seinen Augen nicht, als ihm ein Gemeindebürger das Inserat zeigte. „100 Prozent Energiewende. Wir machen das“, heißt es da in großen Lettern. Noch mehr wundern musste sich das Gemeindeoberhaupt, als es bei genauerer Lektüre des Werbetextes auch noch Gückwünsche von Bundesumweltminister Norbert Röttgen entdeckte. „Ich gratuliere den ausgewählten Kommunen zu ihren vorbildlichen Ideen. Sie sind Pioniere der Energiewende“, schreibt der Minister. In der Phalanx der aufgezählten Namen findet sich Törwang allerdings nicht.

Eine „Affäre“ will der Bürgermeister aus der Angelegenheit nicht machen, hinter der er keine böse Absicht vermutet, die er vielmehr als „peinliche Panne“ einstuft. Gewusst hat Huber nach eigenen Angaben von der Anzeigen-Kampagne nichts, sonst hätte er das Ministerium auf die Bestimmungen des Windatlanten und den einstimmigen Beschluss des Gemeinderates gegen die Errichtung von Windrädern auf Samerberger Fluren hingewiesen. Und er hätte die verantwortliche Werbeagentur auf einen gravierenden Fehler in der Bildmontage aufmerksam gemacht. „Die Windräder, die in der Realität zwischen 150 und 200 Metern hoch sind, wurden richtig kuschelig in die Landschaft montiert. Sie erscheinen nicht höher als der Kirchturm, der gerade mal 41 Meter hoch ist.“

Norbert Kotter/Oberbayerisches Volksblatt – Welt-Online

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