Deutscher Nachhaltigkeitspreis: Freiburg und GLS-Bank gewinnen

Die Firma J.W. Ostendorf aus dem nordrhein-westfälischen Coesfeld erhielt den „Blauer Engel- Preis“ für besonders umweltfreundliche Lacke. Der Outdoor-Bekleider Jack Wolfskin bekam einen Preis, weil er fast ausschließlich Recyclingpapier verwendet. Der zum ersten Mal verliehene Forschungspreis „Nachhaltige Entwicklungen“ des Bundesforschungsministeriums ging an das Leibniz-Institut fu?r Gewa?ssero?kologie und Binnenfischerei. Es entwickelte das Kreislaufsystem „Tomatenfisch“, bei dem Fische und Tomaten gemeinsam in einem Gewa?chshaus leben. Die Fische liefern Dünger und CO2, die Tomaten Wasserdampf, der von den Blättern abgegeben wird.

Auszeichnung von Unilever sorgt für Diskussionen

Unilever Deutschland wurde in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Zukunftsstrategie (Konzern) 2012“ ausgezeichnet. Der niederländisch-britische Konzern mit weltweit 44 Milliarden Euro Umsatz produziert hauptsächlich Nahrungsmittel und Kosmetika, u.a. die Marken Langnese, Rama oder Ben & Jerry’s. Die Jury begründete die Auszeichnung mit der Einführung eines „Sustainable Living Plans“ als „ein weltweites, ambitioniertes Nachhaltigkeitsprogramm“. Bis 2020 will der Konzern seinen o?kologischen Fußabdruck halbieren, landwirtschaftliche Rohwaren sollen nur noch aus nachhaltigem Anbau stammen. Einige Projekte seien bereits realisiert.Diese Auszeichnung sorgte für Diskussionen im Vorfeld.

Die Umweltschutzorganisationen „Robin Wood“ und „Rettet den Regenwald“ kritisierten die Entscheidung der Jury scharf und werteten den Preis als „Beihilfe zum Greenwashing“. Unilever verbrauche extrem viel Palmöl und trage Mitschuld an der Zerstörung des Tropenwaldes in Indonesien. „Palmo?l, fu?r das tropische O?kosysteme zersto?rt, Bo?den und Gewa?sser mit Pestiziden vergiftet und Menschenrechte verletzt werden, ist nicht nachhaltig“, schrieben die Umweltschützer.

„Die Frage, die die Mu?hen aller Beteiligten wert ist, ist doch gerade, wie diese Situation zu vera?ndern ist“, antwortete Bachmann in einem offenen Briefwechsel. Die Jury habe Unilever für seine Zukunftsstrategie nominiert, die den ganzen Konzern auf den Einkauf nachhaltig erzeugter Rohstoffe wie Soja und Kaffee verpflichtet. Dazu gehörten ambitionierte, strategische Ziele zur Halbierung des ökologischen Fußabdrucks und beim Einkauf von z.B. Soja und Kaffee. Im Hinblick auf die nachhaltige Gewinnung von Palmöl müsse man anerkennen, dass Unilever auf dem Weg ist, wenn auch noch nicht am Ziel.