BSW-Solar begrüßt Förderung von Solarstromspeichern
BDEW: „Nicht durchdacht“

Geförderte Batteriespeicher entlasten Stromnetze und übernehmen wichtige Aufgaben für Netzmanagement

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) begrüßt in einer Erlärung die Ankündigung der Bundesregierung, die Anschaffung von Solarstromspeichern staatlich zu fördern. Damit setze sie einen Beschluss des Bundestages aus dem letzten Jahr um. „Sinnvoll ist, dass der staatliche Zuschuss an Bedingungen geknüpft ist. Dadurch ist sichergestellt, dass die geförderten Solarstromspeicher die Stromnetze entlasten und einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten“, erklärte Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.

Speicher, die durch das neue Marktanreizprogramm gefördert werden, müssen hohe Anforderungen erfüllen. „Die Solarstromspeicher entlasten die Stromnetze, indem sie die Einspeisung ins Netz vom Zeitpunkt der Stromerzeugung entkoppeln. Sie tragen aktiv dazu bei, eine gleichmäßige Spannung und Frequenz der Stromnetze zu halten und übernehmen damit wichtige Aufgaben für das Netzmanagement“, erklärt Prof. Dr. Bernd Engel, Netzexperte der TU Braunschweig, wie Solarstromspeicher das Stromnetz stabilisieren können.

Durch Batteriespeicher, die an das Netz angeschlossen sind, können Spitzen in der Stromproduktion um bis zu 40 Prozent reduziert und die Aufnahmefähigkeit der Netze ohne zusätzlichen Ausbau bis zu 66 Prozent gesteigert werden. Zu diesem Schluss kommt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in einer aktuellen Studie.

„Solarstrom-Anlagen, die mit staatlich geförderten Speichern kombiniert werden, sollten ihre Einspeiseleistung für die gesamte Vergütungsdauer der Anlage reduzieren. Auch damit tragen die Anlagen-Betreiber dazu bei, dass die Einspeisung des Sonnenstroms sich gleichmäßiger auf die Netze verteilt und Produktionsspitzen vermieden werden. Durch die geringere Einspeisung in das Netz reduziert sich der Bedarf an neuen Stromnetzen. Außerdem wird der selbst genutzte Solarstrom nicht vergütet und entlastet das Umlagekonto für Ökostrom im erheblichen Maße“, so Mayer.

BDEW und Öko-Institut: „Unsinn!“ „Nicht durchdacht!“

Das 50-Millionen-Euro-Programm der Bundesregierung zur Förderung von Solarstromspeicher sei „nicht durchdacht“, sagte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller der FAZ. Damit erhielten Betreiber von PV-Anlagen eine Doppelförderung, die alle Stromkunden zahlen müssten. Ökoinstitut-Energieexperte Felix Matthes nannte das Programm ebenfalls in der FAZ „einfach nur Unsinn.“

Fritz Vorholz in der Zeit (04/2013): Millionen-Wahlgeschenk – zulasten der Verbraucher.

Trotz aller Kritik an den Exzessen der Solarförderung hat sich die Bundesregierung ein neues Geschenk zugunsten der Branche einfallen lassen, für Investoren, die sich nicht nur ein Kraftwerk aufs Dach schrauben, sondern obendrein einen Batteriespeicher in den Keller oder in die Scheune stellen lassen. Das Vorhaben ist nicht nur überflüssig. Es ist auch schädlich, denn es hat das Zeug, für Störungen im Stromnetz zu sorgen. Ganz zu schweigen davon, dass auf die Stromkunden zusätzliche Kosten zukommen. Was die Regierung da vorhat, schlägt den Rat sämtlicher Experten in den Wind – und ist vor allem eins: ein Wahlgeschenk. ->weiterlesen: www.zeit.de
->Quelle: www.solarwirtschaft.de; www.epid-online.de; auch VDE-Studie:/www.solarify.eu/vde-studie-energiespeicher-erst-spater-relevant/