Industriestrom ist nicht zu teuer – im Gegenteil

Studie widerlegt Behauptung von zu hohen deutschen Industriestrompreisen

FDP und CDU warnen ständig vor den viel zu hohen Industriestrompreisen in Deutschland. Deshalb müssten die vielen Ausnahmen und Vergünstigungen bei der EEG-Umlage und den Netzentgelten erhalten bleiben, so Bundeswirtschaftsminister Rösler. Eine Studie der KFW widerlegt diese Argumentation nun.

Die Untersuchung „Steigende Kosten der Stromversorgung und steigende Preise: Wer trägt die Zusatzbelastung?“ zeigt, dass der Strompreis (inklusive aller Steuern und Abgaben) zwischen 2008 und 2012 im EU-weiten Durchschnitt um fünf Prozent gestiegen ist, während der Strompreis in Deutschland in dem gleichen Zeitraum für die Industrie um 4,8 Prozent gestiegen ist. Von einem Wettbewerbsnachteil für die deutsche Industrie ist hier nichts zu erkennen.

Industrie profitiert doppelt von der Energiewende

Vielmehr betont die KFW, dass die deutsche energieintensive Industrie sogar doppelt von der Energiewende profitiert. Zum einen zahlen sie nur eine reduzierte EEG-Umlage und profitieren zum anderen von niedrigen Börsenstrompreisen, die auf Grund der Erneuerbaren Energien sinken.

Die Zusammenfassung: Steigende Stromkosten sind in den nächsten Jahren durch den Umbau des Stromsystems bedingt und dieser Umbau ist auch gesellschaftlich gewollt. Aus den gestiegenen Steuern und Umlagen auf den Strompreis der Industrie ergeben sich im europäischen Vergleich keine erkennbaren Wettbewerbsnachteile, jedoch aufgrund der Ausnahmeregelungen Verteilungseffekte zu Lasten der Haushalte. Am Ende muss eine Reform des EEG sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie als auch die Akzeptanz der Energiewende sicherstellen, ohne dabei den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien zu gefährden

Hier geht es zur Studie der KFW „Steigende Kosten der Stromversorgung und steigende Preise: Wer trägt die Zusatzbelastung?“:
-Quelle (die Studie): KfW,_Februar_2013